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Guben: Seltene Einblicke ins Plastinarium am 18.November 2016

Guben | Von | 11. November 2016

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Gunther von Hagens ist der Erfinder des Plastinationsverfahrens. Als Gesellschafter ist der 71-Jährige heute noch als Ideengeber gefragt. Wer den Löwen mit Gazelle im Maul hautnah erleben möchte, ist am 18.11. von 10 bis 18 Uhr zum Besuchertag nach Guben eingeladen Foto: Gubener Plastinate GmbH

Einzigartige Ausstellung feiert am 18.11. mit spannendem Besuchertag den 10. Geburtstag

Guben (mk). Das Gebäude der Gubener Hut- und der Tuchfabrik wurde vor zehn Jahren nicht nur vor dem Verfall gerettet, es entstand mit dem Plastinarium eine Ausstellung auf 3000 Quadratmetern die weltweit ihresgleichen sucht.
Am 18. November von 10 bis 18 Uhr wird hier mit einem Besuchertag der zehnte Geburtstag der Gubener Plastinate GmbH gefeiert. Als Ideengeber bringt sich heute noch der Erschaffer
dieser Körperwelten, Gunther von Hagens ein. Der 71-Jährige veränderte 1977 mit seiner bahnbrechenden Erfindung der Plastination nicht nur das Fach Anatomie, sondern auch die Sichtweise des menschlichen Körpers in der Gesellschaft. 70 Mitarbeiter erschaffen derzeit in Guben die Plastinate. Ob Entwässerung, Entfettung, Präparation oder Positionierung – viele aufwendige Arbeitsschritte sind nötig, bis das Plastinat fertig ist. Etwa ein Jahr und 350 Arbeitsstunden vergehen so allein für eine Plastination – eine Sisyphusarbeit. Dabei kommen nur fünf bis zehn Prozent der Arbeiten in die Körperwelten-Ausstellungen, von denen es derzeit sieben weltweit sowie zwei Tierausstellungen gibt. 90 Prozent der Plastinate bestellen Museen und Universitäten. Die unterschiedlichen Präparate dienen hier für die medizinische Ausbildung des Fachpersonals. Genau deshalb ist genaueste Arbeit in Guben gefragt. Jeder Muskel muss genau da sitzen, wo er hingehört. Wie jeder Mensch auch, ist jedes Plastinat einzigartig. „Wir sehen eine große Aufgabe in der Gesundhaltung und Gesundheitserziehung“, erklärt Gabi Scharkowski vom Gubener Plastinarium. So werden etwa gesunde Lungen einer Raucherlunge oder ein gesundes Knie eines mit Arthrose gegenübergestellt. 41 Millionen Besucher der Körperwelten-Ausstellung weltweit und 16 000 registrierte Körperspender, davon allein 13 860 in Deutschland sprechen für das riesige Interesse an dem Gubener Schaffen, das von hier aus seinen Siegeszug begann. Stolz sind die Mitarbeiter deshalb mit Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre. Derzeit wird hier ein 1,70 x 2,30 Meter großes Blauwal-Herz für das Royal Ontario Museum in Kanada präpariert. Fertiggestellt wird es im Juni 2017. Für Guben ist dies eine ganz neue Größendimension.
Zum Besuchertag am 18. November öffnen sich von 10 bis 18 Uhr Türen in Guben, die für Besucher sonst verschlossen bleiben. Dieser Blick hinter die Kulissen ist einmalig. Von der Körperspende-Anlieferung an sind alle Schritte der Plastination nachvollziehbar. Zudem wird es an diesem Tag Plastinate zu sehen geben, die so hier vor Ort nicht mehr gezeigt werden wie etwa der „Hai mit Robbe“oder das „Pferd mit Reiter“. Zu sehen gibt es auch Anatomie-Kunst. Das ganze Gelände kann also per Führung sowie mit einem Plan in der Hand erkundet werden. Statt zwölf Euro kostet der Eintritt zum Firmenjubiläum an diesem Tag nur sechs Euro. Letzter Einlass ist um 16 Uhr.



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