In Ströbitz ist es ruhiger als sonst – umso mehr freuen sich Geschäfte auf ihre vielen Stammkunden.
Cottbus (h.) Ja, es weihnachtet sehr auch im westlichsten Teil der Stadt, der sich vom Uni-Campus bis zur Großbaustelle Bahnwerk und vom neuen Thomas Berges REWE-Markt bis an die Kolkwitzer Flurgrenze erstreckt. Wer nur hindurcheilt, sieht das Leuchten da und dort an Fenstern und auf Balkonen und registriert den nicht unbedingt preisverdächtig elektrifizierten Baum auf dem Dreieck Kolkwitzer-/Karl-Liebknecht-Straße. Wer aber Zeit für einen Spaziergang hat, entdeckt in den Nebenstraßen und besonders den schönen Neu-Siedlungen phantastische, teilweise auch sehr geschmackvolle Dekorationen, wie etwa in der Geschwister-Scholl-Straße, die in den 90er Jahren schöne Häuser mit Eigentumswohnungen bekam. Aus der Mitte der Stadt Cottbus hat sich der Siegeszug der Herrnhuter Sterne zahlreich in alle Gegenden fortgesetzt. Gewiss – mancherorts flimmert und flackert es auch wie vor den Casinos von Las Vegas, aber die Verlockungen der technischen Angebote sind auch groß, die Phantasie der Bastler grenzenlos. Es leuchtet in Ströbitz, und das lässt die derzeit erzwungene Stille doch etwas leichter ertragen.
Den Sommer hat der Stadtteil mit seiner reichen Traditionspflege gut gemeistert und sogar, wenn auch mit Einschränkungen, wieder ein Erntefest mit Hahnrupfen gefeiert. Das urgemütliche Lichterfest auf dem Nevoigtplatz, gestaltet vor allem von den Anliegern der Ströbitzer Hauptstraße und des alten Dorfplatzes, musste aber leider wegen der gestiegenen Inzidenzen abgesagt werden. So blieb in diesem Jahr auch der Festplatz ohne Weihnachtsbaum.
Ruhiger als sonst zieht die Vorweihnacht in die Straßen und Häuser, aber umso freudiger sind die Begegnungen und Erlebnisse in den Geschäften und bei den Handwerksunternehmen, die viel zu tun haben. Nach Heimlichkeit klingt, duftet und schmeckt es bei den Fleischern mit ihren feinen Festpräsenten, bei den Bäckern mit Mohn-, Rosinen- und Mandelstollen und natürlich bei den Floristen, die mehr Adventskränze als sonst zu binden hatten. Alle Geschäfte und Gewerbebetriebe hoffen, dass ihre Stammkunden ihnen treu bleiben und wünschen ihren Kunden und Geschäftsfreunden in Nah und Fern eine besinnliche Weihnachtszeit und vor allem Gesundheit. Sie ist die Voraussetzung, dass im neuen Jahr die Gemeinschaft mit ihren freudigen Ereignissen wieder aufleben kann – hoffentlich schon zum Zampern und zur Fastnacht (wer weiß?!), oder dann zum Osterfeuer, zu den Treffen in Schulen, Kindergärten, im Gemeindehaus, in Vereinen und in den vielen Gartensparten, die zum Stadtteil gehören.
Mit „HoHoHo, fröhliche Weihnachtszeit!“ geht an diesem 4. Adventsonntag etwa ab 16.30 Uhr die immer einsatzbereite Freiwillige Feuerwehr Ströbitz mit ihrem lichtergeschmückten Löschgruppenfahrzeug auf Stadtteiltour. Die Kameradinnen und Kameraden möchten allen Ströbitzern eine besinnliche Weihnachtszeit wünschen und haben sogar ein paar süße Kleinigkeiten im Gepäck. „Wir freuen uns auf viele große und kleine Zuschauer am Straßenrand“, haben die Floriansjünger gepostet. Leider, so mussten sie anfügen, kann das beliebte nachweihnachtliche Gaudi, das Weihnachtsbaum-Weitwerfen diesmal nicht stattfinden.
Alle Geschäfte im Stadtteil – die Märkte teils bis spät in die Nacht – haben am Sonnabend und die ganze kommende Woche für Weihnachtseinkäufe geöffnet. Natürlich gelten die 2G-Regel und die Maskenpflicht. Wer noch nicht die perfekte Geschenkidee gefunden hat, kann überall nach Geschenkgutscheinen fragen. Schön ist es auch, Kindern Spenden für ihren Lieblingsverein (zum Beispiel „Wacker“ oder adere) zu schenken. In den Vereinen herrscht leider äußerlich Ruhe, innerlich haben die Vorstände aber angestrengt zu tun, die Strukturen am Leben zu halten. Wenn Weihnachtsfreude dazu beiträgt, das zu schaffen, ist auch etwas Gutes erreicht. Dank gilt allen Unternehmen, auch jenen, die hier Weihnachtswünsche übermitteln, für ihre Unterstützung der Vereine, der Schul- und Kindergartenförderer und der bürgerschaftlichen Ströbitzer Gemeinschaft.
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