Müschen (hnr.). Für manchen Genießer steht der Begriff „Gänsebraten“ symbolisch für das Weihnachtsfest schlechthin. Auf die Frage, wieviel davon dem geliebten Hund gebührt, antwortet Marek Köhler ohne langes Zögern: „Mindestens die Hälfte“. Gemeint sind damit nicht Knusperhaut und Knochen im Futternapf, sondern ganz symbolisch die Zuwendung. Wer seinem Hund eine Weihnachtsfreude gönnen will, gibt ihm besonders viel davon. Und da reicht nicht der zweistündige Spaziergang an der Leine. „Hunde brauchen viel Bewegung und freien Kontakt mit anderen Hunden. Sie wollen sich unterhalten, und ihre Sprache ist die Bewegung“, erklärt Marek Köhler, der als Tierpflegemeister staatlich geprüft ist und nach einer Zwischenstation in Willmersdorf in Müschen (Ortsteil von Burg) ein wahres Paradies für Hunde geschaffen hat. Er bildet Jagd-, Hüte und Assistenzhunde aus und hat dabei mit seiner Mitarbeiterin Lina Kleinfeld, die nach dem Abi hier eine Pfleger-Ausbildung absolvierte, noch genügend Zeit für seine Hotelgäste. Das sind Hunde, deren Herrchen und Frauchen verreisen oder anderweitig verhindert sind. Aber es sind auch Tiere von Hundehaltern, die wirklich wissen, was Hunde mögen, und die ihre Schützlinge als Tagesgäste nach Müschen bringen oder noch besser: den Bringe- und Abholdienst nutzen. „Das ist geschäftlich unsere erfolgreichste Idee“, sagt Marek Köhler, der in sein Konzept viel investieren musste und ein riesiges Freigelände vorhält, in dem die vierbeinigen Tages- oder Übernachtungsgäste in harmonischen kleinen Rudeln zusammenleben, außerdem aber auch Zuwendung und Streicheleinheiten und angepasste Fütterung bekommen. „Zu unseren Kunden gehören Pensionäre oder beruflich geforderte Halter, deren Tier wir morgens holen und abends zurückbringen. Der Tierhalter erlebt in seiner freien Zeit ein vollkommen gesundes und entspanntes Tier und ist dankbar.“
Die Hundezahl hat in den Lockdown-Jahren enorm zugenommen, weiß der Fachmann. Die meisten Leute kommen zurecht und haben Freude mit ihrem Sozialpartner. Trotzdem: Als „Weihnachtsgeschenke“ eignen sich Hunde nicht. Tierheime haben, um nicht zu kurz gedachte Wünsche zu bedienen, vor Weihnachten Vermittlungsstopps. „Und das ist gut so“, findet der Hundelehrer. „Wer sich ein Tier anschafft, egal welcher Art, sollte das sorgsam planen, unabhängig von Feiertagen.“ Möchte aber jemand sich und seinem Hund eine Freude unterm Weihnachtsbaum gönnen, gibt es dafür Präsente bei Marek Köhler – etwa einen Kennenlern-Gutschein im Hundeparadies, eine Fellwäsche oder eine Hunde-Massage. Also den hundetypischen Anteil von der „Gans“.
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