
Eigentümer des denkmalgeschützten Gebäudes in Forst stellt Pläne vor.
Forst (mk). Dienstag um
11 Uhr. In der Wartehalle des Forster Bahnhofes steht ein Schild, das halbstündlich Führungen durch das denkmalgeschützte Gebäude anbietet. Zu ersten Führung haben sich 16 Forster eingetroffen. Peter Finkenstaedt schließt die erste Tür auf: Das einstige Mitropa-Restaurant. Ein Forster kennt ihn nur als Versammlungsraum. Die Blicke fallen auf vergilbte Gardinen und sich abblätternde Blümchentapete aber auch auf gut erhaltenen Holzfußboden und prächtigem Stuck an der Decke. Der neue Eigentümer erklärt zunächst, dass der Bahnhof 2014 für 15 000 Euro verkauft worden sei. Dieser hängte dann eine Null ran und suchte Käufer für 150 000 Euro. Diese fanden sich nicht ein, sodass Peter Finkenstedt verhandelte. Zu welchem Preis er den Bahnhof 2015 erworben hat, wollte er nichts sagen. Um diesen mit
Leben zu füllen, hat er sich entschlossen mit seinem Unternehmen (Steuerberatung, Buchhaltung) hier einzuziehen.
Derzeit will er eine Wiener Bahnhofsuhr anbringen lasssen. Die Genehmigung durch den Denkmalschutz lässt allerdings auf sich warten. Wie sieht es mit dem Mitropa-Raum aus, wollte ein Besucher wissen. Peter Finkenstaedt stellt gleich klar, dass er eine Betreibung nicht stemmen kann und Investoren mit Ideen suche. Ihm selbst schwebe der Verkauf von Reisebedarf, eine Gastronomie oder ein Fahrradverleih vor. Sein Ziel sei es nicht, mit dem Bahnhof großes Geld zu verdienen, sondern hier Leben reinzubringen“, verdeutlicht er. Dabei schaut er zum Stuck an die Decke und sagt: „Das ist doch jammerschade“. Wie hoch ist denn der Investitionsbedarf“, wollte ein anderer Forster wissen. Allein das Empfangsgebäude, antwortet Peter Finkenstaedt, schlage mit einer halben Million Euro zu Buche. Die Gruppe wandert weiter zu ehemaligen Schalterräumen und sogar auf den Turm hinauf. Der Forster Museumsverein ist sehr interessiert und auch Ebert Lamm von der städtischen Wirtschaftsentwicklung schaut sich zum Tag der offenen Tür den Bahnhof an. Die Zukunft des 1875 erbauten Gebäudes bleibt weiter ungewiss. Viele Forster Besucher waren sich aber einig, dass Leben in einen Bahnhof gehört.

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