Im Reich von Osterhase, Legehenne & Co.

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Einer hält immer Wache bei den Erdmännchen, der Rest ist unermüdlich am Buddeln oder besorgt Futter. Die schöne Lagune vor der Afrikaanlage gehört zu den jüngeren Attraktionen des Cottbuser Tierparks

Der Cottbuser Tierpark hat sich mit allen Partnern auf österlichen Ausflugsbetrieb eingerichtet
Cottbus (h.) Für manche Cottbuser Familien und Menschen aus dem Umland ist Ostern seit Generationen ein Tierparkfest. Sie erinnern sich an mit Lebensmittelfarbe bunt gefärbte Kuchen, Musik auf der Terrasse und volle Tierkinderstuben. Die Fragen der kleinsten Kinder: Wo kommen die bunten Eier her? und: Bemalt die wirklich ein hoppelnder Hase? – sie lassen sich mit etwas pädagogischem Geschick ohne zu des-illusionieren hier am besten einigermaßen volksbiologisch akzeptabel erörtern.
Die Sache mit den Eiern erzählt sich vorzugsweise am neuen Geflügelhaus. Wo einst der Direktor seine wissenschaftlichen Aufsätze über anserinae (Entenvögel), insbesondere die branta ruficollis (Rothalsgans, Wappenvogel des Tierparks) in die Schreibmaschine, Typ „Erika“, diktierte, plustert sich jetzt „Hannelore“, die Glucke, über ihrer Kükenschar auf.
Der unermüdliche Verein der Freunde und Förderer des Tierparks hat  dieses Haus als sein jüngstes Geschenk am Gründonnerstag an den Tierpark übergeben. Spenden und unentgeltliche Firmenleistungen haben den Neu-Umbau ermöglicht. Besucher können nun einen Ausschnitt der bekanntermaßen erfolgreichen Arbeit am Federvieh sehr nahe beobachten.  Laufenten, Flugenten, Puten und Moderne Englische Zwergkämpfer sind hier untergebracht. Und – um beim Aufklärerischen zu bleiben – die Frage, wer oder was zuerst war, Henne oder Ei? lässt sich anschaulich erörtern am neuen Schaubrüter, in dem sich Hühner- und Entenküken vor den Augen der entzückten Besucher aus dem Ei pellen. Wenn das keine Osterüberraschung ist!
Der ganze Tierpark präsentiert sich frühlingsgrün und blumenreich wie vermutlich noch nie seit seiner Gründung vor 60 Jahren. Das liegt am zeitigen Frühling, späten Ostern und  dem fleißigen Team der Anlage, das auch viele der schönsten Volieren und Gehege, die in den letzten Jahren hier entstanden sind, in Eigenleistung geschaffen hat.
Großbaustelle ist noch das neue Tigerrevier hinterm Raubtierhaus. Im vorderen Bereich sonnt sich aber die wohl trächtige Leopardin mit ihrem neuen Kater aus Polen. Links, im offenen Wald, sind bei schönem Wetter die beiden Tapire im Freien, die verschiedenen Unterarten zugehören aber sowieso nichts von Geselligkeit halten. Deswegen haben sie Einzelreviere.
Die vollsten Tierkinderstuben gibt es bei Ziegen, Schafen, Sattelschweinen und natürlich Kaninchen. Schließlich ist Ostern, und da muss es überall hoppeln. – Der Tierpark ist immer ab 9 Uhr offen, 17 Uhr ist letzter Einlass.