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In Forst zählt jede Stimme

Forst & Döbern | Von | 6. März 2015

150307forst

Nebeneinander, aber nicht miteinander. Nur einer von beiden kan Bürgermeister werden: Zuber oder Wesemann…?

Im Forster Hof versuchten Sven Zuber (44) und Philipp Wesemann (25) ihre Vorzüge zu zeigen:
Forst (mk). Das Wahlkampf-Duell zwischen dem unbefangenen Quer- und Neudenker Philipp Wesemann (SPD) und dem sorgsamen verwaltenden Sven Zuber (CDU) hatte leise und auch laute Töne. Leise blieb der Innenstadtumbau. Während Philipp Wesemann hier noch weiterhin im Bürgergespräch bleiben will, erklärt Sven Zuber das Teichbild als nicht konsensfähig. Unter Zuschauern fand es Unmut, dass stets nur von der Innenstadt die Rede sei, während die Ortsteile in Vergessenheit gerieten. Der Christdemokrat sieht die Schuld, wie später auch im Thema Sicherheit, bei der Landesregierung mit ihrem Förderprogramm „Stärken stärken“ und dessen Gebietskulissen. Er will von Stadt-und ländlicher Entwicklung sprechen.
Klar zur Stadt gehörig weiß dagegen der Sozialdemokrat die Ortsteile und hat dort viel Gesprächsbedarf festgestellt. Für künftige Beteiligung der Bürger an Stadtpolitik setzt der möglicherweise künftig jüngste deutsche Stadt-Bürgermeister auf das Internet, während Sven Zuber dies nicht als seinen Kanal sieht. Direkte Kommunikation zieht er vor.
Deutliche verschieden sind die Ansichten zur Brücke am Kegeldamm nach Polen. Philipp Wesemann glaubt an diesen Brückenbau, sofern die Grenzkriminalität  eingedämmt werden kann. Zuber sieht keine Notwendigkeit für einen solchen Bau; es gebe nichts zu verbinden. Drüben sei kein Stadtteil mehr, erklärt er. Forst müsse zunächst in eigene Infrastruktur investieren.

Laut wurde es beim Thema Grenzkriminalität. Während Philipp Wesemann es als Erfolg verbuchte, dass jetzt in Guben und  Forst zusätzliche Streifen unterwegs sind, sprach Sven Zuber von „Streifen auf Zeit“ und unterstellte dem Innenministerium wahltaktisches Vorenthalten der Kriminalitätsstatistik. Von 1924 im Jahr 2012 auf  2914 im Vorjahr sei die Straftatenzahl gestiegen. Es fehle weniger der Schutzmann auf der Straße, als vielmehr Kräfte gegen organisierte Kriminalität.
Fazit: Sven Zuber konnte als Rathaus-Insider mehr Redezeit nutzen und nach Stimmungslage heizen. Philipp Wesemann bestätigte, dass sein bisheriger Wahlerfolg keine Gefühls- sondern eine sachbezogen Bekundung war. Es bleibt spannend.



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Kommentar

Die Wahrnehmung des Berichterstatters ist etwas seltsam. Gäste der Foren im Restaurant Lausitz und im Forster Hof mussten feststellen, dass der junge Kandidat (Herr Wesemann) große Defizite bei der Einschätzung zum Handlungsspielraum eines Stadtparlaments und eines Bürgermeisters hat. Etwas Fachwissen und eine Portion Lebenserfahrung sollte der zukünftige Bürgermeister der Rosenstadt aber schon mitbringen. Er kann doch nicht wie ein Lehrling antreten und ernsthaft darauf hoffen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung für ihn die Probleme bewältigen.


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