Comeback der Kohle / Tagebau und Kraftwerk im Wintereinsatz.
Jänschwalde (MB/ FH). Ohne Lausitzer Braunkohle würden derzeit in Deutschland die Lichter ausgehen. Am Freitag, 17. November, erreichte das Kraftwerk Jänschwalde erstmals seit 2018 wieder seine volle Nennleistung von 3.000 Megawatt. Zum gleichen Zeitpunkt betrug der Stromimport fünf Gigawatt und stieg im Laufe der Nacht auf zehn an.
Und auch im Tagebau Jänschwalde werden die Bagger über das Jahresende hinaus weiter Kohle fördern. Die LEAG wird hier ab dem 1. Januar Sicherungsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der geotechnischen Sicherzeit und zur Wiedernutzbarmachung durchführen. Das hat das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) entschieden. Hintergrund dieser Anordnung ist das Auslaufen der regulären Betriebsgenehmigung für den Tagebau Jänschwalde zum Jahresende 2023, während das Zulassungsverfahren zur Abschlussbetriebsplanung voraussichtlich weitere Monate in Anspruch nehmen wird. Für die sichere geotechnische Endstellung des Tagebaues sieht der behördlich genehmigte Hauptbetriebsplan über die gesamte Tagebaubreite die Herstellung einer 300 Meter breiten Drainageschicht, ein sogenannter Flächenfilter, auf der untersten Abbaufläche im Tagebau vor. Damit wird aufstauendes Kippengrundwasser kontrolliert abgeführt. Diese Arbeiten dauern derzeit an und sollen in wenigen Monaten abgeschlossen sein. Gemäß der geotechnischen Vorgaben könne die vollständige Herstellung des Flächenfilters nur bei kontinuierlichen Tagebaufortschritt und vorheriger Förderung der in diesem Bereich lagernden Kohle erfolgen. Daher hat das LBGR den zeitlich begrenzten Einsatz der Tagebaugroßgeräte im Tagebau Jänschwalde angeordnet. Im Tagebau Jänschwalde sind derzeit rund 500 Mitarbeitende direkt tätig. Nach der Einstellung der Kohleförderung werden etwa 300 Mitarbeiter entweder in den Tagebauen Welzow-Süd, Nochten und Reichwalde arbeiten oder in die Altersrente gehen.
Weitere Beiträge aus unserer Region finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar