Kille-Kille-Helau heißt es wieder im Malxetal

Döberner Karnevals Club e.V. geht mit preisgekröntem Männerballett in die Jubiläumssession

Döbern (js/jk). Karnevalisten ticken anders als andere, das ist ja bekannt – aber wieso wird die 44. Session als Jubiläum bezeichnet? Wieland Wagner, der Präsident des DKC e.V. lacht:“ Bei uns Karnevalisten gibt es eine Regel: wenn in der Nummerierung einer Session eine Ziffer doppelt vorkommt, dann nennen wir das eine Jubiläumssession.“ Na da haben wir gleich am Anfang des Gesprächs wieder etwas dazugelernt. In diesem Jahr heißt das Motto: „Zum 44. Mal Karneval im Malxetal“. Das weckt bei den Alteingesessenen Erinnerungen an die wahrscheinlich erste große öffentliche Veranstaltung mit dem Titel „Karneval im Malxetal“. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Der Döberner Carnevals Club e.V. wurde 1974 von einigen faschingsbegeisterten Döbernern gegründet, die sich an längst vergangene karnevalistische Zeiten erinnerten. Damals schwang noch die BSG Döbern das Zepter, später der Club der Werktätigen beim Rat der Stadt Döbern. Heute ist der DKC e.V. Mitglied im Karnevalsverband Lausitz e.V. (KLV) und seit 1990 im Vereinsregister eingetragen. Derzeit umfasst der Verein 66 Mitglieder und 3 Ehrenmitglieder im Alter von 17 bis fast 80 Jahren. Natürlich gelten auch hier die Regeln der „fünften Jahreszeit“: die Session beginnt mit dem 11.11. und endet traditionell mit dem Aschermittwoch. Das aktuelle Prinzenpaar sind Tobias der Erste und seine Vivien die Erste. Seinen Höhepunkt findet die Session der Döberner nun in seinen Hauptveranstaltungen am 3. und 10. Februar im Deutschen Haus in Döbern. Mit Familie Mauer gibt es seit vielen Jahren ein wunderbares Miteinander, auch der Kartenvorverkauf findet hier am 30.Januar von 16 bis 18 Uhr statt. „Nein, vom Programm werden noch keine Details verraten“, so Vorstandsmitglied Manfred Balzer. Nur so viel: ab 19.11 Uhr wird es knapp 2 Stunden lang einige Teile aus der Auftaktsveranstaltung geben, aber auch die eine oder andere Überraschung. Besonders gelungene Sketche mit lustigen Texten wie der sogenannte Friseurauftritt, bei dem Kamellen und Alltagssituationen aus Döbern auf die Schippe genommen werden, sorgen sicherlich wieder für Lachsalven. Typisch für die Döbernern Karnevalsveranstaltungen sind die überaus aufwändig gestalteten Tänze. Die „Crazy Chicken“ sind alles andere als „verrückte Hüh-
ner“, obwohl … naja jedenfalls überraschen die gestandenen Damen mit ausgefallenem Tanz im Schwarzlicht. Die Gruppe „Dynamite of Dance“ des Tanz- und Fitness-Clubs Döbern haben schon
mehrfach ihr hohes Können und ihre ideenreichen Choreografien unter Beweis gestellt. Ich erinnere mich an den begeisternden Auftritt beim Tag des Tanzes in Forst im April 2013, bei dem sie als Gesamtsieger hervorgingen und den Wanderpokal bekamen. Auch ihre Auftritte bei der Karnevalsgala „Heute steppt der Adler“, machten sie populär – zu Recht! Auch bei der diesjährigen Gala werden sie am 12.Februar im rbb-Fernsehen zu sehen sein. Aber auch die Männer stehen ihnen in nichts nach: was einst aus einer Juxidee als Fußballerballett entstand, entwickelte sich durch harte Arbeit immer weiter. Schönster Lohn – mal abgesehen vom Beifall: sie gewannen das diesjährige 24. Männerballett-Turnier des Karneval Verbandes Lausitz in Kolkwitz! Immerhin kämpften hier 150 Tänzer aus Döbern, Cottbus, Calau, Kolkwitz, Forst, Golßen, Großräschen, Mittenwalde, Groß Düben, Uhyst und Neupetershain um den Sieg– jaja, von wegen Männer sind Tanzmuffel! Offenbar gibt es in und um Döbern eine geheime Quelle, wie ist es sonst zu erklären, dass es außerdem noch eine kleine und eine große Funkengarde gibt, dazu Tanzmäuse, Teenies, Dance Girls, Double Rock und so weiter? Da haben die Trainer um Simone Sachse und Sylvia Dräger reichlich zu tun. Zu den festen Sessionsterminen gelten auch die Umzüge in Cottbus und Bad Muskau, das Sommerfest des Karnevalsclubs mit Unterstützung der FFW oder der Weihnachtsmarkt, bei dem der DKC mit einem Stand vertreten ist. Die Ausrichtung der Karnevalswerkstatt am 17. Februar, als interne Veranstaltung ist wie eingangs bereits erwähnt der Jubiläumssession geschuldet. Diese regelmäßigen Werkstätten werden am Sonnabend nach Rosenmontag von Vereinen des KVL ausgetragen und dienen als Erfahrungsaustausch, Leistungsvergleich und gegenseitige Anregung. Und mit dieser Werkstatt beenden die Karnevalisten der Lausitz, Punkt 24 Uhr beim gemeinsamen „Kappen absetzen“ die Karnevalssession. Auch das Prinzenpaar der Lausitz gibt zu dieser späten Stunde die Insignien der Macht und des Frohsinns wieder zurück. Das Banner des KVL wird eingeholt und an den nächsten ausrichtenden Verein übergeben. Das wird im kommenden Jahr übrigens der Karneval Club Annahütte sein.
„Natürlich funktioniert das ganze nicht ohne zahlreiche Helfer und Unterstützer, wie zum Beispiel Frau Rademacher, die die Showkostüme immer in Top Form hält, anpasst und repariert.“ so noch einmal DKC e.V. – Präsident Wieland Wagner. Auch die jahrzehntelange Unterstützung von zahlreichen privaten Sponsoren und regionalen Unternehmen hilft, dass es auch in Zukunft noch heißen wird:
Kille-Kille-Helau.

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So sehn Sieger aus – schalalala! Das Training hat sich gelohnt: das Männerballett vom Döberner Karnevals Club e.V. schlug zehn weitere Teilnehmer und gewann vor wenigen Tagen das 24. Männerballettturnier in Kolkwitz