Torsten Schwieg arbeitet schon seit Jahren offiziell für Kolkwitzer Interessen / Er kann Bürgermeister.
Kolkwitz (hnr.) Mit ihrer Stimme für den neuen Deutschen Bundestag geben die Einwohner der 17 Orte der Großgemeinde Kolkwitz am 24. September ihre Stimme für den künftigen Bürgermeister ab. Der jetzige – dienstältester im Land Brandenburg und unbestritten einer der erfolgreichsten – kandidiert altershalber nicht mehr. Er will sich aktuell auch nicht in den Wettbewerb zweier Kandidaten einmischen.
Karsten Schreiber, Schuhmacher aus Kolkwitz, hat sich mit SPD-Hintergrund für das Amt beworben, Torsten Schwieg auf Empfehlung des Amtsinhabers über die CDU. Doch beide sind sich einig: Hier geht es um eine Personenwahl; die Parteizugehörigkeit bleibt weitestgehend im Hintergrund, so wie es auch Gebrauch im Gemeinderat ist, wie Karsten Schreiber bestätigt, der dem Gremium seit 2004 angehört.
Wir interessierten uns für Torsten Schwieg, der in Glinzig aufwuchs und dort 25 Jahre lebte. Seine Frau betreibt heute die Tierarzt-Paxis in Kolkwitz, er selbst hat sich von der Netzwerktechnik verabschiedet und ist längst ein professioneller Verwaltungs-Netzwerker. Sein Arbeitsplatz ist im Neuhausener Amtsgebäude. Seit 2003 arbeit er als Hautpamts-Leiter und dann auch als Kämmerer, seit 2013 ist er stellvertretender Bürgermeister. „Klar“, sagt er, „da ist viel zu tun an Wochenenden und auch in Abendveranstaltungen.“ Er kennt das, was mancher als Schattenseite des Bürgermeisteramtes sehen mag – 60, manchmal mehr Arbeitsstunden haben die meisten Wochen. Es ist ein Leben fürs Gemeinwohl, in das die Familie einstimmen muss. Und es ist ein Amt, das viel Verwaltungswissen braucht, heute vielleicht mehr denn je. Torsten Schwieg weiß, dass er sich, falls er gewählt wird, auf den Kampf um die Selbständigkeit der Gemeinde einlässt, die so nicht in der Agenda des Landes steht. In den Schubladen liegen dort für die Zeit nach einer Kreisgebietsreform schon die Zusammenschlüsse von Kommunen. „Wir müssen vor allem unsere Selbständigkeit bewahren“, sagt er bei Gelegenheit der Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses in Wiesendorf. „Was hier geschaffen wurde, was wir Vereinen geben, das muss auch künftig möglich bleiben.“
Sinnvolle Kooperation in der Fläche ist längst Praxis: Standesämter, Radwege-Unterhaltung aus Blitzer-Einnahmen, Rechtsansprüche auf Kitaplätze und vieles mehr wird für Neuhausen, Kolkwitz und andere Gemeinden gemeinsam abgewickelt. Kolkwitz, das weiß er als Kämmerer, hatte immer einen ausgeglichenen Haushalt. So soll es bleiben. Und es wird mit ihm auch die weiterführend Schule und wieder hier haltend Züge geben. Zumindest kämpft er weiterhin dafür.
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