Landkreis in Haushalts-Verlegenheit

Land lehnt dürftige Sicherung ab / Geänderte Satzung schwächt Landrat

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Mit schwieriger Haushaltlage befasste sich diese Woche der Kreistag. Landrat Harald Altekrüger (Mitte), Beigeordneter Olaf Lalk (r.) und Kreistagspräsident Dr. Michael Heidan (alle CDU) bleiben nachdenklich angesichts eines unausgeglichenen Haushaltsansatzes. Zu den mittelfristigen Sparpotentialen zählt der Kreis die engere Zusammenarbeit mit der Stadt Cottbus. Aber zunächst wirkt dafür nur eine vierköpfige Lenkungsgruppe mit unverbindlichen Leitsätzen, die nun um zwei Personen erweitert werden soll | Foto: J. Heinrich

Spree-Neiße (h). Die wichtigste Neuheit, die Landrat Harald Altekrüger (CDU) in der letzten Kreistagssitzung des Jahres zu verkünden hatte, war unerfreulich: „Erstmalig in der Geschichte wurde dem Landkreis der Haushalt versagt.“ Die Haushaltsatzung setzt die Aufwendungen (252,6 Millionen Euro) 18 Millionen Euro höher an als die Erträge und fügt dem ein höchst dürftiges Haushalt-sicherungskonzept hinzu. Das Land erkennt berechtigt kaum Gestaltungsansätze und belässt den Kreis unmündig in „vorläufiger Haushaltführung“.
Derweil feilt der Kreistag an Satzungsänderungen, die vor allem den Landrat schwächen. Er soll einen 1. Beigeordneten und damit starken Stellvertreter zugeordnet bekommen, der jetzt ausgeschrieben wird. Ferner ist ihm die Personalhoheit über höher besoldete Stellen entzogen worden. Hier darf er nur noch vorschlagen, beschließen muss der Kreistag.