Lauchhammer: Linke: OSZ stärken
Senftenberg & Seenland | Von CGA Verlag | 19. Mai 2017Berufsschüler sollen eigene Ausbildung erhalten.
Lauchhammer (dk). Am Übergang Schule-Beruf besteht dringlicher Handlungsbedarf: In Brandenburg werden circa 30 Prozent der Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Zum Zeitpunkt der Abschlussprüfungen erreichen rund 18 Prozent der Auszubildenden ihren Berufsabschluss nicht. Darüber hinaus besteht ein Zwist zwischen einerseits unbesetzten betrieblichen Ausbildungsplätzen und gleichzeitig zunehmenden unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern. Die Linke in Brandenburg hat sich diesem Thema auf die Fahnen geschrieben. Kürzlich besuchte die Landtagsabgeordnete Kathrin Dannenberg (Linke) dazu das Oberstufenzentrum in Lauchhammer. „Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sind konkrete Maßnahmen zur Steigerung des Ausbildungserfolges gefragt.“, so Dannenberg
Am Standort in Lauchhammer machten die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer der Abgeordneten deutlich, dass sie sich auch für die jetzigen und kommenden Generationen von jungen Menschen als Begleiter auf dem Weg in die Berufswelt, als Partner und Berater verstehen. Jedoch müssen die OSZ weiter durch die Politik gestärkt werden. Die Belastungen steigen. Die täglichen Herausforderungen im Unterricht spiegeln neben fachlichen und pädagogischen auch immer stärker gesellschaftliche Fragestellungen. Es wurden Fragen diskutiert, die die aktuellen Entwicklungen bezüglich der Beschulung von Flüchtlingen aufzeigten, genauso wie der Erhalt der regionalen Bildungsangebote. Am OSZ im Oberspreewald- Lausitz- Kreis sind es derzeit vier Vollzeitklassen mit Flüchtlingen aus unterschiedlichen Ländern. Durch verschiedenen Sprachkenntnisse ist es nur schwer möglich, den Unterrichtsstoff ausreichend zu vermitteln. Das Land hat zwar zusätzliche Mittel für Lehrer zur Verfügung gestellt, jedoch finden sich kaum Bewerber. Vor allem in den ländlichen Regionen wird das immer schwieriger. Bis zum Jahr 2026 werden in Brandenburg 1000 neue Lehrer benötigt. Das Thema wird demnächst im Landtag diskutiert. Kathrin Dannenberg will ihre Erfahrungsberichte aus ihrer Kreisreise direkt einbringen. Sie selbst ist auch kommunalpolitisch aktiv. Vor allem der Zweig der Berufsschulen liegt ihr dabei sehr am Herzen. „Es kann nicht sein, dass wir in Brandenburg keine eigenen Berufsschullehrer mehr ausbilden! Wir müssen da was tun. Außerdem werden die Beratung des einzelnen Schülers und die persönliche Begleitung immer wichtiger, um auf Berufe wie Koch, Fleischer; Restaurantfachmann, Gebäudereiniger – um nur einige zu nennen – intensiv eingehen zu können und aufzuzeigen, wo in der Region die passenden beruflichen Perspektiven vorhanden sind. So können auch die OSZ gestärkt werden.“, so Dannenberg.