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Lausitzer Parkverbund wächst von vier auf neun

Region | Von | 2. März 2018

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Zwischen Nachfolgern der berühmten Namensgeber des
erfolgreichen Parkverbundes Lausitz, nämlich Maximilian Graf Pückler-Märker (l.) und Gandolf Graf Brühl (r.), präsentieren ihre Parks: Katrin Peter (Altdöbern), Ryszard Kowalczuk (Brody/Pförten), Krzysztof Kaliszuk (Zatonie/Günthersdorf), Marisusz Czuba und Cord Panning (Muzakow/Bad Muskau), Gerd Schuster (Neschwitz), Gert Streidt (Branitz) Daniel Marchewka (Zagan/Sagan), Jens Handreck (Rosengarten Forst) und Dietmar Noack (Kromlau). In Bad Muskau unterzeichneten fünf Personen den Beitritt zum seit 2010 bestehenden Europäischen Parkverbund Lausitz

Günthersdorf in Zielona Gora, Sagan, Neschwitz, Kromlau und Altdöbern schließen sich dem Quartett gartenkünstlerischer Kleinode an / Erfolgsgeschichte und „Phänomen“ guter Gemeinschaft.

Region (hnr.) Er wurde schnell zu einer Erfolgsgeschichte, dieser Verbund von vier bedeutenden Parks beiderseits der Neiße. Der älteste in Brody/Pförten aus dem 18. Jahrhundert hat sich verjüngt, der bedeutendste in Bad Muskau, geschaffen 1815 bis 1845 von Hermann Fürst Pückler, gewann an Glanz. Branitz, Pücklers Spätwerk (1846-71), wurde samt Schloss eben zur noch stärker geförderten Landesstiftung und der Ostdeutsche Rosengarten, 1913 auf brühlschem Grund als Gartenmesse errichtet, beging ein furioses 100jähriges Jubiläum mit vielen nachhaltigen Investitionen. Alle Einrichtungen zusammen gaben in Themenjahren und Ausstellungsprojekten dem kostbaren Erbe Glanz, in dem auch die Namen Heinrich Graf Brühl und
Hermann Fürst Pückler Leuchtkraft gewannen. Der eine in Forst/Pförten, der andere in Muskau und Branitz und beider Nachkommen hier wie da haben die Lausitz als Kulturlandschaft nachhaltig geprägt und bedeutende Parks, Schlösser und Städte hinterlassen. Diese Denkmale der Garten- und Baukunst in hoher Qualität zu erhalten und ihre touristischen Perspektiven stetig zu verbessern, ist Anliegen des Verbunds. Der hat sich seit Sonnabend um weitere fünf Anlagen
erweitert.
Mit Branitz ganz eng verbunden durch eine gemeinsame Interreg-Förderung von je 2,5 Millionen Euro, schließt sich die Schloss- und Parkanlage Günthersdorf/Zatonie (eingemeindet zu Grünberg/Zielona Gora) dem Verbund an. Knapp jenseits der Lausitz-Grenze im Schlesischen liegend („Wir fühlten uns immer dazugehörig“, sagt Bürgermeister Daniel Marchewka) kommen Schloss und Park Sagan hinzu. Auch Kromlau, durch die Sanierungspläne für die Rakotzbrücke jetzt eben in aller Munde, und Schloss und Park Altdöbern schließen sich an. Neunter im Bunde ist Nesch-witz, mit prächtigem Schloss und kleinem Park in der Oberlausitz bei Bautzen gelegen.
Zu spüren war bei diesem Bündnisfest am vergangenen Wochenende, dass hier zwar infrastrukturelle Überlegungen, darüberhin- aus aber keinesfalls Zufälle das Konzept diktierten. Marius Czuba vom Nationalen Institut für das kulturelle Erbe in der Republik Polen, hier Vertreter des Muskauer Parks auf polnischer Seite, brachte es auf den Punkt: „Wir hier in Brandenburg, Sachsen und im polnischen Lebuser Land sind alle Lausitzer. Die Neiße ist für keinen von uns das Ende eines Landes. Unsere Lausitz ist ein europäisches Phänomen: Es gibt sie länderübergreifend eigentlich gar nicht, aber wir schätzen sie mit ihren vielen Residenzen. Sie ist für Deutsche wie für uns Polen eine Erlebnisregion, in der wir sehen: In der Einigkeit liegt die Kraft.“
Festredner Nikolaus Bernau, im letzten Jahr deutscher Denkmalpreisträger, vertiefte diesen Gedanken: Die Lausitz mit 1000 Jahren Geschichte in der Mitte Europas war immer ein Ort der Begegnungen von Russen, Franzosen, Ungarn, Mongolen und anderen Völkern. Der Städtebund wurde zum Zeugnis von Bürgerstärke, Schlösser und Parks für die jüngere Geschichte, die enge Vernetzung der Persönlichkeiten und politischen Strömungen. Dies alles europäisch zu denken und zu gestalten, sei eine große und schöne Aufgabe.
Einen „Klebstoff, der uns fest verbindet“ nannte Czeslaw Fiedorowicz, Präsident der Euroregion und in Amtitz/Gebice selbst unermüdlicher Motor der Denkmalpflege, das ergebnisreiche Miteinander in diesem Europäischen Parkverbund Lausitz.
Schüler des Gymnasiums aus Forst und Knirpse aus Muskauer und Muzakowsker Kindergärten gestalteten im Festssaal am Schloss ein schönes Kulturprogramm. Abends gab es „Lichter im Park“.



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