Konferenz am 201. Geburtstag im Stadthaus / Ministerin Münch überreichte erste Leichhardt-Preise:
Cottbus (Hnr.). Ergebnisreich verlief die 9. Leichhardt-Konferenz im Stadthaus. Aus der Geburtsregion am Schwielochsee kam sie erstmals in die Schulstadt des Forschers. Als Gastgeber begrüßte Bürgermeister Holger Kelch den australischen Botschafter David Ritchie, der sich gern in die Ehrenchronik der Stadt einschrieb. Bildungsministerin Martina Münch verlieh erstmals den neu gestifteten Leichhardt-Preis, der an die Ludwig-Leichhardt-Grundschule Tauche (Landkreis Oder-Spree), an die Ukrainerin Solomiya Voronko aus Beeskow, an die Japanerin Kayo Sakurayama vom Weinberg-Gymnasium Kleinmachnow und an Alexander Rotsch vom Louise-Henriette-Gymnasium Oranienburg vergeben wurde – in allen Fällen für forschendes Lernen im Sinne des Namensgebers dieses Preises.
Höhepunkt der Leichhard-Renaissance (nach Heinz Haufes biografischer Aufarbeitung in den 1950er bis 70er-Jahren) waren die Aktivitäten zu Leichhardts 200 Geburtstag im vergangenen Jahr. Tiefe Spuren sind davon geblieben; besonders spürbar für Touristen am Schwielochsee. Mit Trebatsch und Zauche, wo Leichhardt aufwuchs, verbindet Cottbus jetzt der Leichhardt-Trail, an dem auch die nachgezüchtete Leichhardt-Dahlie wächst.
Über all das Erreichte wurde berichtet, der Blick aber auch auf die Zukunft gerichtet. Die Lieberoser Heide soll zum Forschungs- und später Erlebnis-Thema werden. Hoffnung besteht, dass auch die BTU im Leichhardt-Sinne forscht, wobei Geologe Rolf Striegler bedauerte, dass Cottbus „Naturkunde offenbar gar nicht will“ – aus Kostengründen, vermutlich.
Ein Signal für mehr Leichhardt-Akzeptanz setzt immerhin das Denkmalprojekt. Die Digitalkopie des Sandstein-Abenteurers aus Sydney erreichte als dreidimensionales Modell Cottbus. Interessierte Teilnehmer der Konferenz machten sich, angeführt von Heimatforscherin Dora Liersch, auf Leichhardts Schulweg. Der beginnt, jüngsten Forschungen zufolge, in der Mühlenstraße neben dem Wendischen Museum und führt durch die Scharrengasse und über den Markt zur Oberkirche. Dort soll das gut lebensgroße Denkmal in Bronze entstehen – sobald ausreichend Geld dafür gesammelt ist.
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