Ein Mahnmal für alle Oper von Krieg und Gewalt

Lutz Brücher (CDU) mit dem jahrelang verschollenen Krieger. Die 85 Kreuze auf dem Postament gedenken der Opfer des 1. Weltkrieges         Fotos: Fabian Kuhr
Lutz Brücher (CDU) mit dem jahrelang verschollenen Krieger. Die 85 Kreuze auf dem Postament gedenken der Opfer des 1. Weltkrieges Fotos: Fabian Kuhr

Vielen Kolkwitzern und dort ansässigen Firmen ist die neue Gedenkstätte zu verdanken

Kolkwitz (ch). Das ehemalige Kriegerdenkmal wurde im Jahre 1922 im Ortskern von Kolkwitz zwischen Kirche und der ältesten Schule errichtet. 94 Jahre später, am 3. Oktober diesen Jahres wurde das neue Mahnmal eingeweiht. Rund 35 Tausend Euro wurden investiert, um ein Mahnmal zur Ehrung der in den Kriegen Gefallenen zu errichten. Im Jahre 2014 gründete der CDU Ortsverein unter der Leitung von Lutz Brücher die Arbeitsgruppe “Mahnmal Kolkwitz”, um nun endgültig das Projekt einer ehrenvollen Gedenkstätte zu schaffen. Schon bei der ersten Beratung war man sich darüber einig, ein Denkmal für alle Opfer von Krieg und Gewalt zu schaffen. Somit sollte auch der damals noch verschollene Krieger auch als Kopie nicht wieder auf den Sockel gehoben werden. Während des 2. Weltkrieges haben Kolkwitzer zum Schutze des Denkmals den Krieger vergraben, um schlimmeres zu verhindern.

Zwei Jahre wurden investiert, um das ehemals triste Kriegerdenkmal zu einem Mahnmal für alle in den Kriegen Gefallenen umzusetzen
Zwei Jahre wurden investiert, um das ehemals triste Kriegerdenkmal zu einem Mahnmal für alle in den Kriegen Gefallenen umzusetzen

Jahrelang wurde kreuz und quer durch Kolkwitz gebuddelt und gegraben, um diesen wiederzufinden. Erst in diesem Jahr und im Zuge von Erdarbeiten wurden Rudimente des verschollenen Kriegers wieder gefunden. Dieser wurde ebenfalls kurzfristig restauriert und erhielt einen würdigen Platz unweit im Friedenspark. Im Laufe der zweijährigen Arbeiten wurden unter anderem die 5 Epitaphplatten mit den 85 Gefallenen saniert. Tatsächlich wurden auch alle Namen der Opfer, die damals nur noch schwach oder kaum lesbar waren, herausgefunden. „Was wir nicht mehr vollständig entziffern konnten, haben wir mit Hilfe von Kirchenbüchern und mit einer europäischen Denkmalliste abgleichen können“, so Lutz Brücher. Anstelle der beiden Sitzbänke wurden zwei zusätzliche Gedenksteine für die Opfer des 2. Weltkrieges und des Frankreichfeldzugs 1870/71 errichtet. Es wurden  Sandsteinsanierungen an der Treppenanlage und der Mahnmalumrandung vorgenommen. Das Postament mit dem Originalschriftzug wurde ebenfalls erneuert. Vielen Kolkwitzern und allen beteiligten Firmen ist zu danken, dass das triste Dasein des ehemaligen Kriegerdenkmals beendet ist und ein neues Mahnmal auf dem Grund und Boden der Kolkwitzer Kirchengemeinde zur würdevollen Ehrung der vielen Opfer entstanden ist.
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