Maränen besiedeln Gräbendorfer See

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Ende Mai sind die jungen Maränen in den Gräbendorfer See eingesetzt worden. Mal sehen, wie sich die Fische in den kommenden Monaten so entwickeln Fotos: Peter Scholl

Bergbaugewässer wird neue Heimat für Fische / Erfolgskontrolle 2017:
Casel (trz). Normalerweise sind geflutete Tagebaurestlöcher biologisch gesehen so gut wie tot. Das extrem saure Wasser mit pH-Werten unter 3 würde fast jegliches Leben zunichte machen. Anders dagegen der Gräbendorfer See. Die mit Wasser gefüllte Grube des ehemaligen Tagebaus Gräbendorf trumpft mit einem pH-Wert von 7 auf, also wie ein natürlich entstandenes Gewässer. Ursache ist die Überleitung von rund 100 Millionen Kubikmetern Wasser aus der Spree.
Inzwischen leben Fische im Gräbendorfer See. Wer die richtigen Stellen kennt, könne durchaus schon mal einen Barsch oder Hecht an Land ziehen, weiß Peter Scholl vom Kreisanglerverband Cottbus. Um das Fischwachstum noch mehr anzukurbeln, haben die Angler gemeinsam mit dem Institut für Binnenfischerei Potsdam Ende Mai 150 000 Große Maränen, derzeit rund vier Zentimeter lang, in den See eingesetzt. Diese Tiere, so weiß Peter Scholl, kämen am besten mit den dort herrschenden Bedingungen zurecht. Das Licht der Welt hatten die Fische in norddeutschen Aufzuchtanlagen erblickt. Das Vorhaben mit einem finanziellen Umfang von rund 15 000 Euro werde mit 90 Prozent durch die Brandenburger Fischereiabgabe gefördert.
Für Karpfen sei der Gräbendorfer See indes nicht geeignet. „Er würde dort regelrecht verhungern“, so Scholl. Karpfen bräuchten möglichst nährstoffreiche Gewässer, wie eben Teiche mit Zufütterung.
Ob und wie viele der Großen Maränen überleben, solle im kommenden Jahr überprüft werden. „Wir sind schon heute gespannt auf das Ergebnis“, sagt Peter Scholl.