Frühjahrstagung beim Schlossherrn.

Drebkau. Die Niederlausitzer Gesellschaft für Geschichte und Landeskunde e.V. tagte im Mai 2025 auf Einladung des Bürgermeisters von Drebkau, Paul Köhne, im Schloss der Stadt. Mehrere Mitglieder der Gesellschaft waren und sind in Ihrer Berufszeit und auch ehrenamtlich an den Forschungen in und rund um das jetzt sanierte Schloss Drebkau beteiligt gewesen. Auch die Fahne auf dem Turm hat die Gesellschaft gespendet. Das Schloss bleibt ein herausragendes Beispiel dafür, wie eine Kommune sich über ein Vierteljahrhundert für den Erhalt und um die öffentliche Nutzung eines Niederlausitzer Juwels bemüht. Dies wäre heute einen Landesdenkmalpreis wert – wenn es den noch in Brandenburg geben würde.
Die Tagungsvorträge von Dr. Alfred Roggan: „Die Herrnhuter in der wendischen Niederlausitz“ sowie von Dr. Frank Knorr: “Festung Peitz, moderne Datenverwaltung mit Geoinformation für Bauamt und Geschichtsinteressierte.“ regten zu Diskussionen und Nachfragen an. Beide Themen sind in der Niederlausitz weitestgehend unbekannt. Die sichtbaren Spuren der Herrnhuter in unserem Verbreitungsgebiet sind vielfältig, aber öffentlich nur wenig präsent.
Die Digitalisierung von historischen Stadtplänen, archäologischen Befunden und historischen Hinweisen ist für das Areal der Festung Peitz ist beispielgebend. Die Nutzungsmöglichkeiten durch Kommunen, Historiker, Bauherren, Planungsbüros und Touristiker sind enorm und für die Agierenden hilfreich. Zudem können dabei Kosten für Bauherren besser kalkuliert und womöglich eingespart werden.
In der Mitgliederversammlung der über 140-jährigen Gesellschaft wurden Termine für 2025/2026 und Inhalte besprochen. Angestrebt wird eine stärkere Einbeziehung von Heimatvereinen, Museen, Universitäten und Archiven. Über den Arbeitsstand zur Ausgabe Nr. 48 der Publikation „Niederlausitzer Studien“ informierte der Leiter der Redaktionskommission, Steffen Krestin. Die wissenschaftlichen Beiträge zur Regionalgeschichte der Niederlausitz versprechen eine spannende Lektüre.
Aufgrund gestiegener Kosten wurde eine neue Beitragsordnung verabschiedet, die neben einem vertretbar höheren Mitgliedsbeitrag aber auch eine kostenfreie Mitgliedschaft für Schüler und Studenten vorsieht. Diese tritt ab Januar 2026 in Kraft. Hintergrund ist, dass besonders Studenten zum Mitmachen animiert und innerhalb der Gesellschaft mit fachspezifischen Aufgaben im Ehrenamt betraut werden sollen. Die Herbsttagung der Gesellschaft ist für den 8. November in Senftenberg geplant.
Jens Lipsdorf, Vorsitzender
Weitere Beiträge aus unserer Region finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar