Notpatient B 169: Straßenbauer legen ein Geogitter unter die Fahrbahn

B 169
Wer auf der B 169 von Cottbus kommt, freut sich am Ortseingang des Orchideendorfes Allmosen über die Magnolie, die jetzt blüht; nach dem Ort beginnt gleich die lange Umleitung nach Senftenberg. Foto: Hnr.

Region (hnr.) Die LMBV räumt jetzt das Baufeld bei Sedlitz, aber die Vollsperrung der B169 bis Senftenberg gilt mindestens noch bis August 2022.  Der Landesbetrieb Straßenwesen schreibt gerade aufwändige Bauarbeiten für etwa 3,2 Kilometer aus. Steffen Streu, Pressesprecher des Betriebes, sagt: „Die ist kein alltägliches Straßenbau-Vorhaben.“ Die Experten haben es mit einem „Intensivpatienten“ zu tun. Unter der Straße gab es vom Tagebau Sedlitz „hängende Brüche“ und Hohlräume. So kam es genau vor einem Jahr zur Vollsperrung dieser wichtigsten Niederlausitzer wirtschaftlichen Lebensader.
Über einen Abschnitt von ca. 400 Metern musste die LMBV Tiefensanierung leisten, wobei es zu Komplikationen kam. 110 Bohrungen wurden niedergebracht und 918 Kubikmeter Füllmaterial eingepumpt. Dieser Prozess ist abgeschlossen, die LMBV hat das Feld geräumt. Neue Streckenverbrüche seien nach derzeitiger Kenntnislage künftig ausgeschlossen, heißt es.
Dennoch hat es der erste Bauabschnitt vom Ortsausgang Sedlitz bis zur Brücke über die Rainitza jetzt in sich. Auf 500 m Länge und bis in 2,50 Meter Tiefe wird Erdreich abgetragen, um zwei Lagen Geogitter und eine Lage Vliesstoff zu verlegen. Steffen Streu: „Um Zeit zu gewinen, werden die Massen direkt am Ort zwischengelagert und dann wieder verbaut.“ Das sei eine ungewönliche Maßnahme, die speziell in der Kraftstoffkrise die Sperrzeit verkürzen könne. Man habe viele Absprachen mit der Stadt Senftenberg und dem OSL-Kreis geführt, um Belastungen zu minimieren.
Unabhängig von den Bergbauschäden war ohnehin der grundhafte Ausbau dieses Straßenabschnitts vorgesehen, berichtet der Sprecher des Landesbetriebes. Der zweite Bauabschnitt erstreckt sich von der Brücke über die Rainitza bis zum Brückenbauwerk im Kreuzungsbereich der B 169 und der B 96 bei Senftenberg. Hier werden nur die oberen Asphaltlagen abgefräst. Anschließend wird auch hier die Decke erneuert.
Für die Vollsperrung der Bundesstraße bleibt die Umleitungsstrecke bestehen: über Hörlitz, Lausitzring, Meuro, Freienhufen und Großräschen zur Kreuzung B 169 / B 96 bei Allmosen bzw. umgekehrt. Berufspendlern zwischen Cottbus und Senftenberg wird die Nutzung der Bahn empfohlen.

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