Peitz trotzt der Haushaltskrise

Beim Jahresempfang der Stadt setzt der Bürgermeister Jörg Krakow auf die Jugend

 

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Der Jahresempfang der Stadt Peitz wurde auch genutzt, um allen Engagierten einen Dank auszusprechen. In das Goldene Buch der Stadt konnten sich die 25 Mitglieder der Theater Company Peitz, die seit 15 Jahren für Heiterkeit im Peitzer Rathaus sorgen, eintragen. Für seine großen Erfolge im Kanusport wurde Maximilian Götze ausgezeichnet. Die Schülerinnen Lara Jura und Antonia Fiebow haben sich mit den Geschichtsprojekten „Zeitensprünge“ und dem Demokratieprojekt die Stadt in den Fokus gerückt. Radsportler Hartmut Stenzel (Vizeweltmeister Ü70) wurde ebenso ausgezeichnet wie die Macher rund um die Peitzer Karpfenwochen. Diese wurden jüngst als bestes Fisch-Event im deutschsprachigen Raum mit dem „Seafood Star 2018“ ausgezeichnet. Mit dem Goldenen Stadtwappen und einer Eintragung in das Goldene Buch der Stadt wurde der einstigen Leiterin des Kulturamtes, Maria Szesny gedankt. Ohne sie gäbe es keine Bibliothek und kein „Sounds of Hollywood“ betonte der Bürgermeister Fotos: M. Klinkmüller

 

Peitz (mk). „ Es kann so einfach sein“ ist der neue Slogan der Imagekampagne Brandenburgs. Beim Peitzer Jahresempfang am 2. März wurde deutlich, dass der Bürgermeister Jörg Krakow aus dem „kann“ gern ein „könnte“ gemacht hätte. Bauschmerzen bereitet dem Stadtchef nach wie vor die Haushaltslage.
Durch Steuerrückzahlungen an Vattenfall musste Peitz einen Kredit aufnehmen. Große Sprünge lässt das Haushaltssicherungskonzept nicht zu. Dennoch wurde vor allem auch dank privatem Engagement viel erreicht im Jahr 2017. Die Erneuerung des alten Spielplatzes in der Fischerstraße, der nun einen zweiten Bolzplatz bietet, die Sanierung der Gruft der Familie Glatte mit Spendengeldern in Höhe von 60 000 Euro, der 2. Bauabschnitt der Zitadelle zu Peitz, die nun ein Hochzeitsgarten schmückt, zählt der Bürgermeister auf. Private Investoren haben in der Dammzollstraße 70, in der Fischerstraße Nr. 1, in der August-Bebel-Straße 9 und in der Gaststätte „Stadt Frankfurt“ Hand anlegen lassen und den Gebäuden zu altem Glanz verliehen. Privates Geld floss auch in eine Radlerpension am Hüttenwerk. Zudem lockt der neue Restaurantbetreiber mit dem Hotel Schillebold. In diesem Jahr könnte auch ein weiteres markantes Gebäude wieder erstrahlen.
Die Alte Molkerei hat einen neuen Besitzer, der hier wieder Leben hinein bringen möchte. Vorwärts getrieben wird auch das Malxe-Center mit BHG-Filiale, EDEKA-Markt, dm-Drogeriemarkt, AWG Moden und K+K Schuhe am Fischerfestgelände. Im November diesen Jahres will der Investor den Bauantrag einreichen. Eine Eröffnung ist für das Frühjahr 2020 geplant. Am Malxebogen soll eine neue Rettungswache des Landkreises Spree-Neiße entstehen. Zudem möchten Investoren in der Fischerstraße im Bereich des ehemaligen Sportlerheims Eigenheime bauen. Am Markt 18 bis 19 hinter der Kirche, also den Gebäuden die seit über 20 Jahren leer stehen, soll ein Lückenschluss erfolgen. Eine Seniorenbegegnungsstätte, eine Tagespflege und altersgerechtes Wohnen ist hier vorgesehen.
Eröffnet hat Radsport Nagel sein neues Geschäft in der Gubener Straße. Auch am alten Standort in der Wilhelm-Külz-Straße wird wieder neues Gewerbe einziehen, weiß der Bürgermeister bereits. Was die Haushaltskrise anbelangt, versprühte der Lausitzer Bundestagsabgeordnete Dr. Klaus-Peter Schulze etwas Hoffnung beim Empfang. So bekommt Vattenfall eine Millionen- entschädigung aufgrund des Atomausstieges.
Auch dies sei ein Gewinn, der zu versteuern ist. Davon könnten die Lausitzer Kommunen profitieren, glaubt der Haushaltsexperte.