Private Spende für die Georgenbergkapelle
Spremberg | Von CGA Verlag | 15. Februar 2023Spremberg (MB). Das Jahr 2023 beginnt für den LAGA-Verein mit einer riesigen Überraschung. Eine ehemalige Sprembergerin sucht aus alter Verbundenheit Informationen über die ehemalige Georgenbergkapelle – und stößt dabei auf den Verein. Nach einem kurzen, freundlichen Austausch von Informationen geht eine Spende auf dem Vereinskonto ein: 50.000 Euro. Vereinschef Frank Meisel kann es noch immer kaum glauben. „An einem Montagfrüh öffne ich mein Mail-Postfach und sehe einen ungewohnten Absender“, schildert er den Beginn dieser wundervollen Geschichte. Darin erfährt er von einer Frau, die in Spremberg geboren und aufgewachsen ist und sich für die St. Georg-Kapelle interessiert, die in den 70erJahren mit einem barbarischen Abriss ein jähes Ende fand. Zur Kapelle bestand eine „besondere Verbindung“, heißt es in der E-Mail, die nicht von der Frau selbst, sondern von ihrem Kind geschrieben ist. Eine Internet-Recherche habe schließlich auf die Seite des LAGA-Vereins geführt. Dort habe die gebürtige Sprembergerin gelesen, dass der Verein die Kapelle nicht durch einen Nachbau sondern mit einer spektakulären Stahlkonstruktion als Imagination wieder auferstehen lassen möchte.
„Die Mail war sehr freundlich und gar nicht lang“, berichtet Meisel, „und sie endete in der Bitte, etwas mehr Informationen zu bekommen.“ Meisel schnürte schnell ein kleines Info-Paket, schrieb ebenso freundlich zurück und hängte das Exposé zu dem Imaginations-Projekt an. Das hatte der Verein schon lange zuvor erarbeitet, um Unterstützer zu gewinnen und gegebenenfalls öffentliche Fördermittel beantragen zu können.
„Genau eine Woche später kam eine kurze, knappe Antwort“, erzählt Meisel. Die Mutter habe sich die Unterlagen angeschaut, hoffe, dass das nötige Geld zusammenkommt und werde eine Spende in Höhe von 50.000 Euro überweisen. „Da musste ich mich erst mal setzen“, erinnert sich der Vereinschef. Die Vorstandsmitglieder, die er über die WhatsApp-Gruppe informierte, hätten etwas zurückhaltend reagiert. Das änderte sich, als nur wenige Tage darauf das Geld auf dem Konto eingegangen war. „Wir sind so dankbar“, unterstreicht Meisel immer wieder. Das sei ein riesiger Motivationsschub, das Kapellen-Projekt und die Arbeiten im direkten Umfeld weiter voranzutreiben. Mit der Errichtung der Bodenplatte wurde der erste Bauabschnitt im vergangenen Jahr abgeschlossen. Mittlerweile sei das unmittelbare Umfeld aufgewertet, d.h. der Boden wurde geebnet und Rasen eingesät. Dabei half der städtische Betriebshof, der Boden von der nahe gelegenen Baustelle der Kita Grünschnabel in den Stadtpark brachte. „Wir freuen uns schon darauf, wenn das Areal um die Bodenplatte im Frühjahr erstmals satt ergrünt“, sagt Meisel. Die erste Nutzung der Bodenplatte steht auch schon fest. Am 1. Juli werde der LAGA-Verein dort sein 15-jähriges Jubiläum feiern.
Auch wenn es für die Kapellen-Imagination weiter heißt, Spenden und Fördermittel einzuwerben, will der Verein auf dem Weg zur Kapelle Sichtbares schaffen. „Als nächstes wird die Zufahrt durch das Eingangstor barrierefrei saniert“, berichtet Jörg Pietsch, Mitglied des Vereinsvorstands und Fachplaner der Kapelle und aller Maßnahmen ringsherum. Auch die ehemalige Treppensituation werde wieder hergestellt. All das fügt sich nach Ansicht des LAGA-Vereins großartig in die städtischen Planungen für den Stadtpark entlang des denkmalpflegerischen Gesamtkonzeptes ein. Zusammen mit der Wasserspielanlage und vielleicht sogar einem gastronomischen Angebot könnte der ohnehin schöne Stadtpark auf dem Georgenberg bald noch attraktiver werden. Für die Imagination der einstigen Kapelle St. Georg hofft der LAGA-Verein nun auf Nachahmer. Auch wenn die überaus großzügige Spende vom Jahresanfang ein riesiger Schritt sei, sind die erforderlichen Mittel noch nicht zusammen. „Wir haben uns bisher über noch so kleine Spenden gefreut und das werden wir auch weiterhin tun“, versichert Frank Meisel. Gern nenne der Verein dabei auch die Namen derer, die ihn unterstützen. Bei der überraschenden Großspende wird das allerdings nicht geschehen. „Die Spenderin bat ausdrücklich darum, anonym zu bleiben.“
Weitere Beiträge aus Spremberg und Umgebung finden Sie hier!