Region: Elektroautos gehört die Zukunft

Auch regionale Autohäuser sind gut vorbereitet auf das „lautlose“ Gefährt

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Maik Kronforth ist Verkäufer im Autohaus Härtel in Cottbus. Der Renault Zoe wird seit drei Jahren hier als Elektrofahrzeug verkauft. Was fehlt, ist nun noch ein besseres Ladesäulennetz, damit auch Fahrer ohne Eigenheim bequem ihr Auto aufladen können Foto: M. K.
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Das passt zum Spreewald. Auch die Mitarbeiter der Amtsverwaltung Burg testeten bereits Elektroautos. „Gerade im Biosphärenreservat sind umweltfreundlichere Mobilitätssysteme die Zukunft, sagt Christoph Neumann als stellvertretender Amtsdirektor (l. im Foto) Foto: Amt Burg

Region (mk). Der Anschaffungspreis zu hoch, das Tanksäulennetz zu klein, die Reichweite zu kurz, und die Ladezeiten zu lang – Gründe einen Bogen um Elektroautos zu machen, gab es in der Vergangenheit viele. Doch nach der Förderidee von Bund und Herstellern kommt neuer Schwung in die Debatte um den Umstieg. Jens Härtel, Geschäftsführer des Cottbuser Renault-Autohauses, ist von der Elektroauto-Zukunft überzeugt. Er selbst fährt den Kleinwagen ZOE. Anfangs, gibt er zu, sei auch er skeptisch gewesen, ob er wegen der begrenzten Reichweite von 240 Kilometern überhaupt an sein Ziel kommen wird. So steuerte er zunächst nur Ziele innerhalb der Stadt an. Auch die Beschleunigung eines Elektroautos, stellte er damals fest, ist enorm. Diese Spurtstärke kostet sicher Reichweite, so seine Überlegung. Heute macht er sich keine Gedanken mehr über die Reichweite. Selbst Umlandfahrten von Cottbus nach Guben meistert der kleine Elektroflitzer zuverlässig. Ein Käufer kam sogar aus Dresden, erzählt er. Auch dieser erreichte die sächsische Landeshauptstadt. Jens Härtel weiß, dass er das Auto nach seinem Fahrverhalten alle zwei Wochen aufladen muss. In drei Stunden ist dies an der Autohauseigenen Tankstelle erledigt. Es gibt aber auch mittlerweile Anlagen, die ein Elektroauto in zwanzig Minuten wieder aufladen, sagt der Geschäftsführer. Seit drei Jahren verkauft er nun Elektroautos. Ein Kunde der ersten Stunde kommt demnächst zum TÜV. Über 30 000 Kilometer hat dieser Kleinwagen bereits hinter sich. „Das spricht für die Zuverlässigkeit der Elektroautos“, sagt Jens Härtel. Denn Langzeitstudien gibt es noch nicht. Aber auch hier muss der künftige Käufer sich keine Sorgen machen. So wird auch das Mieten der Batterien angeboten. Wird diese nach Jahren altersmüde, bekommt der Kunde eine neue – natürlich eine auf dem neuesten Stand der Technik. Was Jens Härtel noch fehlt, sind die Ladesäulen. In Norwegen hat er festgestellt, dass ein Drittel aller Fahrzeuge elektrisch unterwegs sind. „Deutschland scheint im Vergleich noch ein Entwicklungsland zu sein“, sagt er. Das Konzept der Norweger könnte aber auch in Deutschland funktionieren. Dort werden die Autos unter anderem während des Einkaufes aufgeladen. Hier einkaufen und kostenlos aufladen, ist das Motto vieler Einkaufszentren und Discounter dort. Selbst Mc Donalds hat eine Ladesäule vor der Tür, hat Jens Härtel beobachtet.
Und in Cottbus? Am Piccolo-Theater steht eine, bei envia eine andere. Und dann muss der Autohaus-Chef auch schon grübeln. Lösungen gibt es auch für alle, denen ein Kleinwagen auf Urlaubsreise einfach zu klein ist. So bietet das Renault-Autohaus für Elektroauto-Käufer die 14-tägige Ausleihe eine Autos mit herkömmlichem Betrieb an.
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4 000 Euro E-Auto-Prämie
Das Bundeskabinett hat in dieser Woche die E-Auto-Kaufprämie beschlossen. Demnach erhalten Käufer von elektrisch betriebenen Autos 4 000 Euro Zuschuss zum Kauf, 3 000 Euro gibt es für Hybrid-Fahrzeuge. Die Kosten übernehmen anteilig der Bund und die Fahrzeughersteller.