Region: In Deutschlands schönstem Garten

Auch ohne Festwochen entfaltet der Ostdeutsche Rosengarten jetzt sein rauschendes Fest der Blüten / Sonntags wieder fachkundige Parkführungen

Rosengarten
Das „Rosenflair“-Café an den Wasserspielen ist – mit Abstand – längst gut besucht, Fontänen begeistern und die Rosen (hier letzten Sonntag noch in prall-grüner Knospe) dürften an diesem sonnigen Wochenende hier und in allen Gartenteilen zu voller Farbenpracht explodieren Foto: J. Heinrich

Region (Hnr.) Neben seiner wunderschönen Anlage ist der Ostdeutsche Rosengarten unter Rosenzüchtern auch wegen der klimatischen Besonderheit interessant. Hier herrscht raues Festlandklima mit kälteren Wintern als sonst in Deutschland. Neuzüchtungen, die sich hier bewähren, sind wirklich gut. Und selbst der  rosenbegeisterte Laie bemerkt, dass der Rosenflor aktuell dem Stand in warmen Stadtlagen leicht hinterher hinkt. Das bedeutet, dass genau an diesem Wochenende die Pracht der Forster Blüten explodiert. Der weiteste Weg lohnt sich, Deutschlands schönsten Garten (offizielle Auszeichnung 2009) jetzt zu erleben. Die klassischen Rosenfesttage mit Rummel, Bühnenprogrammen und Kür der Rosenkönigin gibt es dieses Jahr coronabedingt nicht, aber die Freude am Garten bleibt – abgesehen von Auswirkungen der Trockenheit –  ungetrübt. Viele Rosenfreunde aus nah und fern waren schon unterwegs. In Forst ist ab erstem Kreisverkehr die Umleitung, vorbei am Wasserturm, gut ausgeschildert. Im Besucherzentrum, wo die Tickets zu lösen sind, zeigen Thomas Schwarz (Holzplastik) und Frank Stein (Fotografie) sehenswerte Kunst. Im Jubiläumsgarten, angelegt zum 100. Geburtstag 2013, zeigen die Gärtner ihre Kunst, während auf der Wehrinsel Pflegerückstand herrscht. Auch das Beet des „Forster Rosentraums“, der Jubiläumsrose der Deutschen Rosenschau 2013, kümmert etwas; umso kraftvoller fallen die Wasserschleier vom nahen Kaskadenbrunnen, der als Kopie des im Brühl-Park in Brody/Pförten dahinbröselnden Originals von 1913 entstand. Alles erfahren Besucher jetzt wieder bei Sonntagsführungen (10.30 Uhr). Gastronomisch befindet sich das Kleinod an der Neiße dank „Rosenflair“, dem Restaurant und dem Café an den Wasserspielen von Frank Walter, auf hohem Niveau. Nach sauren Wochen atmet der Betreiber auf: „Es läuft jetzt sehr gut, vielleicht lässt sich dieses Jahr  noch ohne Verlust abschließen…“ Die berühmten Forster Rosen blühen jedenfalls mit aller Kraft für tausende Besucher, fleißige Gärtner und Gastronomen.