Das Projekt „ArtFrontale“ greift lustvoll nach blassen Fassaden / Folgt sanftem Licht fette Farbe?
Region (h.) Auch der verschobene Start zum 30. FilmFestival Cottbus gelingt nur online. Stattdessen kommt das Kunstprojekt „ArtFrontale – Künstlerhäuser für Cottbus“ in die Mitte der Festivalstadt. Ab kommenden Dienstag projizieren die Veranstalter um Ideengeber Philip Gärtner und die Agentur pool production Werke des mehrfachen Brandenburger Kunstpreisträgers Hans Scheuerecker an die Fassaden vom Stadthaus am Erich-Kästner-Platz und der vormaligen Kunstsammlung in der Sprem / Ecke Altmarkt, später auch Werke von Mona Höke und Clemens Schiesko.
„Wir wollen die regionale kulturelle Identität stärken, indem die vielen Facetten regionaler Künstler gezeigt werden. Deren Attraktivität wird genutzt, um das Stadtbild aufzuwerten und auch überregionale Aufmerksamkeit zu erreichen,“ sagt Initiator Philipp Gärtner.
Andere Städte, wie Magedeburg, haben mit Hundertwasser grelle Farben und Aufmerksamkeit in ihre Mitte geholt, Scheuerecker könnte das mit kraftvoll geschwungenen Linien und zarten Andeutungen hier schaffen. „Der Meister“, wie ihn seine Fans nennen, wird kommenden Sommer 70 – ein guter Termin für Großes und Bleibendes.
Die Kunstprojektionen, für die das Land zunächst eine fünfstellige Fördersumme freistellte, beginnen am 8. Dezember, 19 Uhr, am Stadthaus, wo an der Fassade des Jobcenters ein Kurzfilm des Online-Film-Festivals läuft. Vom 10. bis 27. Dezember zieht die Projektion an das Eckhaus am Altmarkt. Jeden Abend sind, vom Merkurhaus gegenüber gebeamt, Zeichen von Hans Scheuerecker und Werke von Mona Höke und Clemens Schiesko zu sehen.
Im Vergleich zur romantisch angelegten Altmarkt-Adventstimmung könnte das etwas schrill wirken, aber Kunst steht ja in der Beliebtheitsskala für Weihnachtsgeschenke weit oben. Vielleicht regt die Aktion an und auf und weckt Lust auf Farbe und Gestalt im Stadtbild.
Neben Philip Gärtner haben sich auch die Stadtverordneten Denis Kettlitz (SPD) und Matthias Heine (Linke) für ArtFrontale ins Zeug gelegt.. Kettlitz sagt: „Die Politik muss den Menschen jetzt viele Verbote und Einschränkungen zumuten; uns hier in Cottbus ist wichtig, gerade deshalb etwas zu geben, das mit Freude und Hoffnung beladen ist.“
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