Region (mk). Wenn der Himmel seine Schleusen öffnet, wird es für Autofahrer ungemütlich. Die amtliche Unfallstatistik registrierte im Jahr 2015 über 72.000 Verkehrsunfälle auf nasser oder feucht-schlüpfriger Fahrbahn. Die Bilanz: 798 Getötete, rund 13.000 Schwer- und 58.000 Leichtverletzte. Die Unfallexperten von DEKRA sagen, wo es bei Nässe gefährlich wird. „Die größte Unfallgefahr auf nassen Straßen geht von Aquaplaning aus“, warnt Stephan Schlosser, Unfallsachverständiger bei DEKRA. Dabei schwimmt der Reifen auf der Wasserschicht auf, verliert teilweise für Sekunden den Kontakt zur Fahrbahn und reagiert nicht mehr auf Lenkbewegungen. Dann heißt es: Runter vom Gas, moderat abbremsen und die Lenkradstellung beibehalten, bis die Reifen wieder greifen. Dabei gilt die Regel:
Je geringer das Reifenprofil und je breiter die Reifen, umso höher ist die Gefahr des Aufschwimmens. „Unter 80Stundenkilometern ist die Aquaplaning-Gefahr deutlich geringer“, sagt Schlosser.
Häufig wird es auf Straßen auch dann gefährlich glatt, wenn es nach einer längeren Trockenphase wieder regnet. Bei Trockenheit setzt sich auf der Fahrbahn in der Regel eine dünne Staub- und Schmutzschicht ab, die mit dem Regen einen glitschigen Belag bildet. Die Fahrbahn verwandelt sich dann in eine gefährliche Rutschbahn. „Bei solchen Wetterwechseln heißt es, besonders aufpassen. Doch viele Fahrer können sich oft nicht
so schnell auf die neue Situation einstellen“, so der Unfallexperte. Wer seine Fahrweise nicht anpasst, kann aber auch schon bei normalem Regen gefährliche Situationen erleben. „Ein dünner Wasserfilm auf der Straße genügt, um die Griffigkeit der Reifen um 20 bis 30 Prozent herabzusetzen. Entsprechend erhöhen sich Bremsweg und Schleudergefahr“, warnt Schlosser. Ein weiterer wichtiger Punkt bei Nässe ist
gute Sicht. Dafür sind saubere Scheiben, intakte Scheibenwischer und genügend Wischwasser erforderlich.
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