Zentrumsnähe und Beschaulichkeit bestimmen die grüne Cottbuser Nord-Süd-Verbindung
Cottbus (bw). Einst hieß sie „Grünstraße“. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt und ist heute eine der längsten Cottbuser Nord-Süd-Verbindungen. Die Wernerstraße ist nach Paul Werner benannt, der in der Nr. 55 wohnte und als Oberbürgermeister in den Jahren seines Wirkens von 1892 bis 1914 entscheidende Modernisierungen, wie die Inbetriebnahme des Dieselkraftwerkes zur Stromerzeugung für die elektrische
Straßenbeleuchtung, die Einweihung der ersten Straßenbahnlinie und die Cottbuser Kanalisation, eingeführt hat. In seiner Amtszeit wurde 1908 auch das Jugendstil-Theater erbaut. Den Schillerplatz auf der Ostseite begleitend, sind die Neurenaissance-Häuser in der Wernerstraße bereits in den Jahren 1885 bis 1893 entstanden. Hier lässt sich auch das Studio „leuchtstoff*“ von Stefan Restemeier finden, der mit seinen Licht- und Leuchtkreationen, Werbeanlagen und Gebäude-Illuminationen weit über Cottbus hinaus bekannt ist. „Ich möchte mit meinen LED-Panelen, Beleuchtungen und Lichtplanungen Formen und Farben, aber auch Fantasien und Emotionen wecken“, so der Architekt und Lichtdesigner. Derzeit illuminiert er das E-Werk am Amtsteich; der Bismarck-Turm in Burg bekommt in diesen Tagen eine ausgeklügelte Lichttechnik und viele Praxen, Kanzleien, Firmen und Institutionen wurden bereits durch Stefan Restemeier „ins richtige Licht“ gesetzt. „Meine Lichtkonzepte bringen Energieeinsparungen bis 75 Prozent und mehr und erzielen dabei einen künstlerischen und emotionalen Effekt. Cottbuser können im Foyer des neuen Sparkassengebäudes und in der Galerie 23 davon einen Eindruck bekommen.“
Dem historischen Straßenpflaster aus der Mitte des 19. Jahrhunderts folgend und die Karl-Liebknecht-Straße querend, ist die Nestor Bildungsinstitut GmbH zu finden. Schulleiterin Karin Skoluda erläutert das Bildungsangebot: „Im Mittelpunkt stehen Weiterbildungsangebote in kaufmännischen Berufen, Sprachkurse für Migranten und ausbildungsbegleitende Hilfen für Lehrlinge. Natürlich sind auch Umschulungen und Beratungen für Selbstständige bei uns sehr gefragt.“ Seit 2010 ist das Nestor Bildungsinstitut ein professioneller Partner, um die eigenen Berufschancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Um berufliches Fortkommen geht es auch im Job Center, der Agentur für private Arbeitsvermittlung und -betreuung GmbH, im Innenhof der „Werner-Passage“. Geschäftsführer Steffen Sickert kann seit 2002 auf eine sehr erfolgreiche Bilanz verweisen. Neben den Angeboten offener Stellen in der Region verlagert sich derzeit der Schwerpunkt der Vermittlung auf qualifizierte Bewerber, Arbeitslose und Fachkräfte, die sich beruflich umorientieren wollen. „Über eigene Netzwerke von regionalen Firmen kann ich damit auch auf das Angebot von öffentlich nicht ausgeschriebenen Stellen zurückgreifen, das ist ein großer Vorteil“, so Steffen Sickert, der auch Schulungen für Berufswechselwillige und Arbeitssuchende anbietet.
Auf dem Innenhof der „Werner-Passage“ befinden sich die Verlagsräume unserer Lausitzer Heimatzeitung, des „Märkischen Boten“ und zu einem Verlag gehört immer auch ein Presse-Café, welches seit Mai von Ines-Katrin Kretzschmar geführt wird. Hier gibt es nicht nur ausgezeichneten Mittagstisch, auch das gemütliche Bier, etwas Herzhaftes für zwischendurch und das aktuelle Zeitungs- und Fernsehangebot gehören ebenso dazu. Jetzt, da die sommerlichen Tage die Abende im Freien zum Erlebnis werden lassen, sollte man sich fern-ab vom Straßenlärm in gemütlicher Runde einen Schoppen Wein bestellen. Übrigens: Einen direkten Zugang gibt es auch von der Bahnhofstraße durch die „Werner-Passage“!
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