Jetzt bleibt auch Motzeks Modell-Bier-Eisenbahn auf dem Abstellgleis.

Burg (h.) Es wird stiller an und in einem der letzten lebendigen Bahnhöfe der Spreewaldeisenbahn. Zur „letzten Zugverbindung“ hatte der international bekannte Reclame-Sammler, Gastwirt und „Bahnhofsvorsteher“ Werner Motzek am vergangenen Donnerstag eingeladen. Der gastronomische Betrieb lief mit warmer Küche und komplettem Getränkeangebot normal wie seit 30 Jahren. Die Hausmannskost schmeckte, denn die Köchin vom ersten Tage war noch immer am Werk. Bier, Radler oder Cola kamen in Musikbegleitung per „Lehmans Garten-Bahn“ zum Tisch, und die Gästen konnten sich kaum sattsehen an all den Emaille-Schildern, die alle Wände bedecken, und einzelnen Originalteilen der Spreewaldbahn, die von 1898 bis 1970 zwischen Cottbus und Straupitz/Goyatz hier haltmachte.

Der Nostalgie-Enthusiast hat vor dem Bahngebäude ein Gleis mit begehbaren Wagen der Bahn eingerichtet und setzte 1998, zum 100. Geburtstag der Bahn, hier sogar eine original Lokomotive unter Dampf. Aber jetzt ist er raus, der „Dampf“. Die Gastronomie im Alten Spreewaldbahnhof schließt. „Ich mache nicht mehr mit“, verkündet Werner Motzek, dem motiviertes Personal fehlt und, wie so vielen Wirten in dieser Zeit, die Kosten entgleiten. Hinzu kommt der Vandalismus. „Babylon Burg“ nennt er nächtlichen Belagungen und hat einen der schönsten Flecken des Kurortes hoch eingezäunt.

Offen und gut besucht bleibt Motzeks „Reclame-Cafe“ mit dem Museum „Alte Ladenstraße“. Hier trafen sich am Wochenende Sammler emaillierter Schätze aus halb Europa. Werner Motzeks Leidenschaft findet hier Kenner, und für Touristen gibt es viel zu sehen und feine Schokolade.
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