Cottbus (MB) Vor einem breiten Einsatz schwimmender Solaranlagen auf Bergbaufolgeseen besteht noch viel Forschungsbedarf. Das zeigte unlängst ein öffentliches Fachgespräch zu „Floating Solar“ der GRÜNEN LIGA, dessen Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden. Das Fraunhofer-Institut schätzt das wirtschaftlich nutzbare Potenzial für schwimmende Solartechnik auf Bergbaufolgenseen deutschlandweit auf 4,9 Prozent der Gesamtseenfläche von 47.251 ha.
Dr. Andreas Will von der BTU Cottbus-Senftenberg konnte mit Hilfe eines neu entwickelten Klimamodells für die Lausitz abschätzen, wie stark sich dabei die Verdunstungsverluste der Seen verringern ließen. Demnach sind schwimmende Solaranlagen kein Allheilmittel gegen den Wasserverbrauch der Tagebauseen. Zwar könnten optimierte Anlagen die Verdunstung der direkt von ihnen abgedeckten Seefläche um 30 Prozent verringern, doch bleibe zu bedenken, dass einmal angelegte Seen für Jahrhunderte bestehen, die Lebensdauer schwimmender Solaranlagen hingegen nur mit 30 Jahren angegeben wird.
„Unnötig große Tagebauseen gilt es zu vermeiden, daran wird auch Floating Solar nichts ändern. Auf nicht mehr vermeidbaren, schon gefluteten Seen zählt dagegen auch jeder kleine Beitrag zur Einsparung von Wasser“, bewertet René Schuster von der GRÜNEN LIGA die Angaben.
Aktuell hat der Tagebaubetreiber LEAG eine schwimmende Solaranlage auf dem künftigen Cottbuser Ostsee ankündigt. : „Wenn bei den Projekt öffentliche Gelder eingesetzt werden, müssen Daten und Erfahrungen öffentlich zugänglich sein“, betont Schuster.
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