Jüttendorfer Anger hat sich zum Senftenberger Einkaufs- und Serviceerlebnis gemausert:
Senftenberg (trz). Was zum Teufel noch mal ist eigentlich Jüttendorf? Der Name taucht auf keiner aktuellen Landkarte auf, ebenso wenig auf dem neuen Stadtplan von Senftenberg. Allerdings kursiert im Volksmund der Begriff „Jüttendorfer Anger“. Und zwar für den östlichen Abschnitt der Ernst-Thälmann-Straße zwischen dem Abzweig August-Bebel-Straße und dem ehemaligen, bislang einzeln stehenden Drogerie-Gebäude. Tatsächlich handelt es sich um einen historischen Anger. Nämlich um das Zentrum des ehemaligen Ortes Jüttendorf. Es handelt sich um einen Senftenberger Vorort, erstmals im Jahr 1410 erwähnt, der, ebenso wie Thamm und Neusorge, in der Kernstadt aufgegangen ist. Konkret jährt sich die Eingemeindung im Jahr 2023 zum bereits 100. Mal.
Einst ein nasser Fleck
Der Name Jüttendorf soll übrigens, so steht es in alten Chroniken, vom Wort „Keuten“ beziehungsweise von „Kuthen“ abstammen. Damit sind nasse Flecken gemeint. Kein Wunder, ist doch bis heute die Schwarze Elster nicht weit entfernt. Und in früherer Zeit hatte der Fluss ohnehin einen anderen, wesentlich verästelteren Lauf als heute.
Vor wenigen Jahren wurde der Jüttendorfer Anger durch die Stadt Senftenberg gänzlich neu gestaltet. Wahrzeichen bildet freilich die hölzerne Gänsefamilie, die allerdings keine Augen hat. Sie soll, so heißt es aus dem Rathaus, an die frühere Landwirtschaft im Ort erinnern. Echte Gänse dürften heute in Jüttendorf eher Seltenheitswert besitzen. Stattdessen wartet auf Besucher eine wunderschöne Bummelmeile, die sich direkt an die eigentliche Innenstadt in westlicher Richtung anschließt. Wer diese über die Kreuzstraße verlässt, befindet sich bereits auf dem Anger. Dort locken zahlreiche Geschäfte zum Bummeln, Staunen und Kaufen.
Die Katze am Kamin
Mit einer besonderen Attraktion wartet die Ofenbauer und Fliesenleger GmbH gleich in ihrem Schaufenster auf. Dort sorgt nämlich ein Kaminbild mit einer kleinen Katze für Aufsehen. Darüber hinaus lockt die Ausstellung auf einer Fläche von rund 120 Quadratmetern. Das renommierte Unternehmen besteht in seiner heutigen Form bereits seit dem Jahr 1992. Damals war die Firma aus einer Produktionsgenossenschaft des Handwerks hervorgegangen. Wer sich für Fliesen, Öfen sowie Zubehör interessiert, ist bei diesem Unternehmen immer an der richtigen Stelle.
Nicht weit entfernt lädt der Busverkehr Schmidt ein. Dieser wurde erst im Juli 2015 eröffnet. Inhaber Gerd Schmidt war zu seiner Zeit übrigens im alter von 19 Jahren jüngster Fahrschullehrer Deutschlands. Bis heute ist die Firma im Fahrschulbetrieb tätig. Dort werden übrigens auch Berufskraftfahrer ausgebildet und geschult. Und das Beste daran ist: Das Unternehmen verfügt sogar über einen eigenen Übungsplatz, wo man ungestört und vor neugierigen Blicken geschützt üben kann. Darüber hinaus wartet die Firma Schmidt mit Busverkehr und Taxibetrieb auf. Wenn’s also um Mobilität geht, sind die Senftenberger bei Gerd Schmidt und seinem Team genau richtig. Beim Reisebüro Thaler, ebenfalls am Jüttendorfer Anger beheimatet, leitet Stefanie Winter die Geschicke das Geschäft. Da es am Stammsitz in Lauchhammer viele Senftenberger Kunden gab, hatte sich Inhaber Steve Thaler für eine weitere Filiale in der Kreisstadt entschieden. Das Reisebüro zeichnet sich insbesondere durch individuell zusammengestellte Gruppenreisen aus. Solchen Service bietet beileibe nicht jedes Reisebüro an.
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