Ein Streifzug durch die nördliche Bahnhofstraße in Senftenberg / Beliebte Bummelmeile.
Senftenberg (trz). Was wäre Senftenberg ohne seine Bahnhofstraße? Die Nord-Süd-Trasse gehört zu den wichtigsten Verkehrsadern in der Seestadt. Das ist heute nicht anders als noch vor zehn Jahren. Nur das damals auch der Transit-Verkehr durch die Bahnhofstraße rollte, der sich seit September 2008 seinen Weg über die Ortsumfahrung bahnt.
Im Norden beginnt die Bahnhofstraße in Höhe der beiden Bahnbrücken. Diese wirken ziemlich düster. Das soll sich aber mittelfristig ändern. Denn nach Plänen der Bahn wird zumindest die nördliche Überführung abgerissen und die südliche saniert.
Übrigens: Der erste Zug rollte von Cottbus nach Großenhain im Jahr 1870 durch Senftenberg. Die Trasse Kamenz – Lübbenau, ebenfalls über Senftenberg, wurde vier Jahre später eröffnet.
Die Bahnhofstraße erfuhr Mitte der 1850er-Jahre ihren Ausbau als Chaussee. Kurios: Aufgrund des sumpfigen Geländes zogen sich damals links und rechts der Trasse Wassergräben entlang. Die Bewohner der Bahnhofstraße konnten ihre Gehöfte nur über kleine Brücken erreichen. Mehr noch: Es gab, unter anderem vor der Wendischen Kirche, mehrere Anlegestellen. Denn auf den Gräben verkehrten kleine Kähne, in denen die Bauern ihre Produkte transportierten.
Die Gräben verschwanden um die vorvorige Jahrhundertwende, da der Bergbau mehr und mehr das Wasser abgrub. In den „goldenen Zwanzigern“ wurde die Bebauung der Bahnhofstraße im Großen und Ganzen vollendet.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden mehrere Gebäude, darunter die Flemmingschen Häuser, zerstört. Heute befindet sich dort der große Parkplatz.
Einen weiteren großen Einschnitt gab es in den 1980er-Jahren. Damals wurde kurz vor den Bahnbrücken die neue Trasse in Richtung Cottbus gebaut. Grund bildete die bergbaubedingte Sperrung der Calauer Straße.
Nach der Wende wurde die Bahnhofstraße umfassend saniert. Zudem verschwanden die aufgelassenen Gärten. Stattdessen entstanden dort zwei Discount- Märkte. Heute erfreut sich die Bahnhofstraße als Einkaufsmagnet bei Senftenbergern und Gästen großer Beliebtheit.
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