Bergleute erinnern an den Flutungsbeginn des Senftenberger Sees.
Senftenberg (trz). Am Mittwoch, dem 15. November 1967, hatte die Flutung des ausgekohlten Tagebaus Niemtsch begonnen. Damals schlug die Geburtsstunde des Senftenberger Sees. Auf den Tag genau ein halbes Jahrhundert später trafen sich die Bergleute von einst am historischen Ort.
Zudem berichtet eine neue Infotafel neben dem einstigen Schieber über den Beginn des Sees. Um es vorwegzunehmen: Der originale Schieber, mit dem vor 50 Jahren das erste Wasser aus der nahen Schwarzen Elster in den Tagebau geleitet wurde, ist es wohl nicht, der seit vielen Jahren an dieses Ereignis erinnert. Denn Fachleute erkennen sofort, dass es sich um ein kleineres Exemplar handelt als damals. Zudem solle das Original, so erklären mehrere ehemalige Bergleute, rund 20 Meter weiter in Richtung der Tagebaukante gestanden haben. Ursprünglich seien dagegen die Relikte der einstigen Flutungsrinne. Noch heute ist diese als Absenkung neben dem Abenteuerspielplatz erkennbar. Mittels vier großer Rohre wurde ab Spätherbst 1967 das Wasser aus der Elster in das „Loch“ gepumpt. Allerdings nur dann, wenn die Kraftwerke in der Umgebung keinen erhöhten Wasserbedarf anmeldeten. Anfangs strömten 40 Kubikmeter pro Minute in den künftigen See, später dann 120 bis 140 Kubikmeter. Bis zum Jahr 1972 dauerte die Flutung, zum Kindertag 1973 wurde der erste Strand in Großkoschen eröffnet.
Anlässlich des Flutungsjubiläums ist eine neue Infotafel neben dem Schieber eingeweiht worden. Auf ihr wird die Historie des Senftenberger Sees sowie des Tagebaus Niemtsch anschaulich festgehalten. Die ursprüngliche Tafel ist indes verschwunden.
Bergmann Walter Karge vom Traditionsverein Braunkohle Senftenberg, der bei der Flutung Augenzeuge war, erklärt, dass bereits ab den 1950er-Jahren die Abbautechnologie im Tagebau Niemtsch an die künftige Nachnutzung als See angepasst wurde. Daher kam die Kippe in den Bereich Peickwitz/Koschen und die offene Wasserfläche vor die Tore von Senftenberg.
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