Archäologen legen alte Grundmauer des im Jahr 1970 abgerissenen Gotteshauses frei.
Spremberg (trz). Sensation auf dem Spremberger Georgenberg: In dieser Woche sind die Archäologen auf die jahrhundertealten Grundmauern des Fundaments der Georgenbergkapelle gestoßen. In einer Tiefe von rund 30 Zentimeter unter Geländeniveau kam die 72 Zentimeter breite Konstruktion aus Feldsteinen und uraltem Mörtel zum Vorschein. Darüber hinaus fanden die Fachleute ein altes Eisenkreuz. Zudem wurden Scherben eines Keramiktopfes geortet, der eindeutig dem Mittelalter zuordnen sei. Des Weiteren stießen die Experten auf Teile der Metallfensterrahmen, auf kleine Stücke der Fensterverglasung der Kapelle sowie auf kleinste Stücke menschlicher Knochen. Deren Alter könnte auch konkret bestimmt werden. Das sei aber sehr kostenintensiv.
Bei den Ausgrabungen gab es für die Experten Unterstützung durch die heimische Firma TSL Baugesellschaft mbh. Sie stellte für die Ausgrabungen einen Minibagger zur Verfügung.
Ausgrabungsleiterin Dr. Elisabeth-Ida Faulstich-Schilling vom Freien Institut für Angewandte Kulturwissenschaften in Berlin und Cottbus sagt, dass der gefundene Mauerrest aus dem 15. bzw. 16. Jahrhundert stammen könnte. Die Kapelle war erstmals 1495 urkundlich erwähnt worden. In der berühmten Sage der Jutta von Kittlitz wird das Jahr 1189 genannt. Damit wäre dies wiederlegt, erklärt Ralf-Dieter Drews vom Laga-Verein, dem Projektinitiator.
Inzwischen haben die Experten auch das Ausmaß der alten Kapelle beziffert. Sie umfasste einst eine Fläche von 16 mal zehn Metern, war also erheblich größer als ursprünglich angenommen.
Inzwischen hat Drews auch das tatsächliche Abrissdatum des Kirchleins recherchiert. Demnach ließen die Kommunisten das Gebäude am 10. Juni 1970 vernichten und nicht erst vier Jahre später wie es auf der alten Erinnerungstafel vermerkt war.
Der Laga-Verein plant indes eine Art Wiederaufbau in Form einer Metallkonstruktion, um den Sprembergern die Größe der einstigen Georgenbergkapelle zu verdeutlichen.
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