Ab 14.30 Uhr ziehen die Paare durch die Straßen Fastnachtstanz für alle Auf Wacker ab 19.30 Uhr.
Cottbus (h.) Zum schönsten Fest der wendischen Kultur lädt an diesem Sonnabend die Ströbitzer Jugend ein. Nachdem letztes Wochenende in strahlendem Sonnenschein ausgiebig gezampert worden ist – Jugendführerin Marika Schötz dankt allen großzügigen Spendern – werden jetzt Kleider, Schürzen und Bänder der Trachten aufgebügelt. Das Fest der Feste kann beginnen!
Die Paare treffen sich auch diesmal ab 12.30 Uhr in der Vereinsgaststätte Auf Wacker, und erfahrungsgemäß – interessant für versierte Fotografen – drehen sich schon hier die ersten Paare im Tanze. Ausmarsch in Richtung Dorfmitte ist 13.30 Uhr. Dort auf dem Nevoigtplatz wird zu 14 Uhr das traditionelle Gruppenfoto gestellt – wichtiges Familiendokument für jeden Teilnehmer für alle nachfolgenden Generationen. Halb im Tanze, meist aufgeregt in Grüppchen schwatzend, findet sich nach und nach der Zug zusammen, der nun durch die Großströbitzer Dorfstraßen tanzt und manche Polonaise zelebriert. Die Aufgabe besteht jetzt darin, jene Familien, die für die Gemeinschaft Verantwortung übernommen haben, die Ströbitz voranbringen helfen und auch die, die im vergangenen Jahr ein wichtiges persönliches Jubiläum hatten, zu besuchen und ihnen zu danken. Die jeweiligen Hausherren werden zum Tänzchen aufgefordert und zu einem Schnäpschen eingeladen.
Das alljährliche Dilemma: Nicht alle, denen diese Ehre zu gönnen ist, können an nur einem einzigen Nachmittag erreicht werden. Ströbitz, heute Stadtteil von Cottbus, war immer schon das größte Dorf im Landkreis. Doch es bleibt genug Zeit, sich zu verständigen und Dank zu
sagen: 19.30 Uhr beginnt der Fastnachtstanz Auf Wacker. Jedermann ist herzlich willkommen, Der Eintritt beträgt 7 Euro.
Gute Musik liefern die Ströbitzer Musikanten und DJ TIMOBIL. Die „Annemarie-Polka“ bleibt hier der Hit, denn Tradition war und ist das wichtigste Stichwort im wendischen Brauchtum und oft auch im täglichen Leben der Ströbitzer. Sie halten gern fest, was gut und nützlich ist und geben es in der Familie weiter. Ein schönes Beispiel dafür erlebten die Paare letztes Jahr bei Familie Noack in der Landgrabenstraße. Die Enkelgeneration hat den Hof übernommen, und ganz genauso wie die Großeltern in all den Jahren bewirten die Jungen großzügig die Fastnachtsgesellschaft.
Das machen in diesem Jahr auch Familie Zingelmann und Roswitha Pahn mit Thomas Beier in der gleichen Straße, die im Volksmund zum „Katzendorf“ gehört, jenem Ortsteil, der sich in jüngster Zeit besonders gemausert hat und dem „Landadel“ in der Hauptstraße gerade den Schneid abzukaufen scheint. Auch Frau Pöschel in der Blumenstraße hat eine Stärkung für die Paare vorbereitet – nun ja, und auch beim abendlichen Tanz soll „für das leibliche Wohl gesorgt“ sein, heißt es in der Einladung. Die Ströbitzer Fastnacht, nach einigen Jahren Pause nach 1990 mit Hilfe des Bürgervereins kraftvoll wieder belebt, blüht wie in besten Zeiten. Viel Spaß!
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