Erntefest mit dem traditionellen Hahnrupfen.
Es ist wieder so weit: In der kommenden Woche hat die Ströbitzer Jugend viel zu tun. Das Erntefest ist vorzubereiten. Viele fleißige und geschickte Hände werden gebraucht, um die Eichengirlanden und -kränze zu binden, Bauer Armin Schultka hat nach der Ernte die Stoppeln für den Reitplatz gekämmt, und die übrigen Jugendlichen und Junggebliebenen richten die Feststube auf dem Nevoigtplatz her. Kommendes Wochenende feiert ganz Ströbitz das Erntefest mit dem traditionellen Hahnrupfen. Wie lange es diese Tradition schon gibt, ist nicht zuverlässig überliefert. Das Bild unten vom „Hahnschlagen“ entstand 1924. Thomas Zimmermann, Enkel von
Ilse Buder, die mit ihrem Partner ganz vorn rechts sitzt, hat von seiner Oma erfahren: „Hahnrupfen“ veranstalteten die Bauernsöhne, die Pferde hatten; die vielen übrigen, deren Väter auf Höfen oder bei der Eisenbahn arbeiteten, hatten Spaß beim Hahnschlagen mit dem Gockel unterm Topf. Am Ende ging es hier wie da um Sport und frühe Liebesbändeleien. Gelegentlich wurde aus „König“ und „Königin“ tatsächlich ein Paar fürs Leben.
In diesem Jahr wagen sich sechs mutige Reiter auf die Rösser vom Reiterhof Jerol aus Byhleguhre. Das Spektakel beginnt 13.30 Uhr mit dem sehenswerten Ausmarsch vom Festplatz neben den Kriegerdenkmalen. Auf dem Stoppelfeld in der Blumenstraße sind das geschmückte Tor und das Zelt für die Musiker gerichtet, die Stühle für die Zuschauer angeordnet und das Podium für die versierte Kommentatorin Sylke Schötz bereitgestellt. Der Wettbewerb kann beginnen! Wer den (toten) Hahn köpft, wird König, der zweite und dritte König muss die Flügel fassen. Dann ist Kaffeepause für alle. Abends gibt es, wie schon am Vorabend, Tanz und die Versteigerung des gefledderten Hahnes.
Der folgende Sonntag verspricht eine Überraschung: Nach längerer Pause mit teilweisem Generationswechsel tritt die weltweit gefeierte Ströbitzer Trachtentanzgruppe wieder auf!
Unter Leitung von Sylke Schötz sind die schwungvollen alten Tänze, einst von Oma Kublick wiederbelebt, neu einstudiert worden. Beifall fand solch authentischer Ströbitzer „Dorftanz“ in den letzten Jahren bei Folklorefesten in Ägypten, Namibia, Brasilien und anderen Ländern. Auch bei besonderen Anlässen daheim, wie Firmenjubiläen oder runden Geburtstagen von Honoratioren, waren die Tanzpaare immer das i-Tüpfelchen des Festes.
Ansonsten gehört der Sonntagvormittag auch diesmal den Kindern, die schon Freitagabend ihren Spaß beim Lampionumzug mit der Freiwilligen Feuerwehr und den Ströbitzer Musikanten hatten. J. Heinrich / Helga Nattke
Schreibe einen Kommentar