Webstube lädt zu neuer Ausstellung und zum Ostereiermarkt ein / Exponate sorgen für Furore
Drebkau (trz). Was wäre Drebkau ohne seine sorbischen Ostereier? Ganz bestimmt um eine besonders liebenswerte Attraktion ärmer. Denn alljährlich im zeitigen Frühjahr präsentiert die Sorbische Webstube eine schier unzählige Anzahl von verzierten Eiern, die meisten aus der Sammlung des Drebkauer Ethnografen Dr. Lothar Balke (1928 – 2008). In diesem Jahr stehen ungarische Hühnerprodukte im Fokus, sagt Museumschefin Roswitha Baumert. Diese präsentieren sich außerordentlich farbenfroh, lebendig und mit einem Tick Zigeunercharme. Hergestellt wurden die kleinen Kunstwerke mittels der Wachsbatiktechnik, also
mithilfe einer Nadel, die das flüssige Wachs auf die Schalen aufträgt.
Aus Ungarn stammen auch Eier, deren Schalen mit winzigen Hufeisen beschlagen worden sind. In äußerst filigraner Handarbeit wurden die kleinen Metallstücke den Eiern aufgepflanzt. Darüber hinaus können die Museumsbesucher freihandbemalte Eier, die nach Strickmustern gefertigt wurden, bewundert.
Nach Angaben von Roswitha Baumert verfügt die Sorbische Webstube rund über 3600 verzierte Eier, davon allein 3200 aus der Sammlung von Lothar Balke.
Ganz neu sind gravierte Eier, deren Schmuck mit moderner Technik hergestellt wurde. Die Berliner Künstlerin Sylvia Zimmer-
mann präsentiert in Drebkau ihre schönsten Exemplare.
Osterbräuche per Ei
Des Weiteren können die Besucher ein neues Auftragswerk bewundern. Denn die Wittichenauerin Jenny Pohl hat auf drei Eiern drei typische Lausitzer Osterbräuche verewigt. Dazu gehören das Abholen der österlichen Patengeschenke, das Osterwasserholen sowie das Ostersingen. Zudem gibt es alte Bilder mit Osterbräuchen aus der Lausitz, zumeist von Lothar Balke höchstselbst fotografiert. Zu sehen ist unter anderem das Karfreitagssingen im Oberlausitzer Sollschwitz, das Kreuzreiten bei Wittichenau sowie das karfreitägliche Klappern.
Ostereiermarkt
Am Sonntag, 26. März, wird zwischen 10 und 17 Uhr zum Ostereiermarkt in die Sorbische Webstube nach Drebkau eingeladen. Laut Roswitha Baumert haben neun Eiermaler aus der
Region ihre Teilnahme zugesagt. Aus Drebkau mit dabei sind
Ingrid Standke und Renate Noack.
Auch über die Osterfeiertage selbst ist das Museum am Drebkauer Markt geöffnet. Dann dürfen die Gäste dem Hoyerswerdschen Eiermaler Werner Zaroba über die Schulter schauen. Und noch etwas: „Der erste und anschließend jeder zehnte Besucher darf am 16. und 17. April bei uns ein Nest mit sorbischen Ostereiern suchen“, kündigt Roswitha Baumert an. Die Osterausstellung ist noch bis 30. April geöffnet (Tel. 035602/22159).
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