Stadt will Grundwassernutzung untersagen / Wacker, viele Eigenheime und Gartenanlagen betroffen.
Cottbus (MB). Die Stadt Cottbus will das Gebiet, in dem die Nutzung des Grundwassers untersagt ist ausweiten. Betroffen sind Grundstücke um die Ströbitzer Hauptstraße und die Zahsower Straße bis hin zur Fichtestraße und Dahlitzer Straße mit vielen Eigenheimen, dem Wacker-Sportplatz und den Gartenanlagen Friedensruh und Alt-Ströbitz.
Die Schadstofffahne aus dem früheren Potsdamer Chemiehandel (Parzellenstraße) breite sich weiter aus. Das seien die Ergebnisse jüngster Untersuchungen, Analysen und Einschätzungen, so Stephan Böttcher, Leiter des Fachbereiches Umwelt und Natur bei der Stadt Cottbus.
Zur Abwehr von Gefahren für die menschliche und tierische Gesundheit, die mit der Nutzung des kontaminieren Grundwassers verbunden sein können, und um eine unkontrollierte Ausbreitung und Verlagerung der Schadstofffahne auf weitere Grundstücke zu verhindern, sieht sich die Stadt gezwungen, den Geltungsbereich des Grundwassernutzungsverbots zu erweitern. Die Veröffentlichung einer Allgemeinverfügung ist bereits im Amtsblatt am 17. Mai geplant. Das Entnahmeverbot würde am Tag danach in Kraft treten.
Auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Potsdamer Chemiehandelsgesellschaft mbH (PCH) in der Parzellenstraße kam es im Betriebszeitraum von 1954 bis 1997 zu Schadstoffeinträgen in den Boden. Die Chemikalien können gesundheitsschädliche Wirkungen haben und gelten als krebserregend und erbgutschädigend.
Der Hauptschadensbereich auf dem ehemaligen PCH Betriebsgelände wird seit 2003 mittels einer Grundwasserabreinigung, einer flächenhaften Bodenluftabsaugung und einer in-situ Sanierung gesichert. Allerdings habe sich, ausgehend von den Eintragsbereichen eine etwa vier Kilometer lange LCKW-Schadstofffahne entsprechend der natürlichen Grundwasserfließrichtung in nordwestliche Richtung in das Stadtgebiet ausgebreitet. Brunnen, die die Grenzwerte einhalten, sollen weiter genutzt werden können. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, bei der Peprobung der Brunnen zu unterstützen.
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