Wer wird Brandenburgs bester Junggeselle im Bauhandwerk?

Im Großräschener Lehrbauhof messen sich an diesem Samstag junge Bauhandwerker.

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Germanistin und Tischlerin aus Berufung ist Junghandwerkerin Svea Westphal. An diesem Samstag kämpft sie für den Kammerbezirk Cottbus um den Landessieg als beste Jung-Tischlerin

Großräschen (MB). Am Samstag findet in Großräschen der Leistungswettbewerb für das Bauhandwerk statt. Nach Beendigung der Gesellen- sowie Abschlussprüfungen in den einzelnen Gewerken wird der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks jährlich durchgeführt. In drei Etappen geht es für die Junghandwerker dabei zunächst um den Kammersieg. Anschließend ermitteln die jeweiligen Kammersieger in einem Wettbewerb den Landessieger. Dieser nimmt am Bundeswettbewerb teil, wobei der beste Nachwuchshandwerker Deutschlands in den einzelnen Berufen gesucht wird. Zugangsvoraussetzung für den Wettbewerb ist die Note „Gut“ und die Altersobergrenze von 27 Jahren.
Die Absolventen aus der Baubranche, die ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen haben, stellen sich von 8 bis 17 Uhr auf dem Lehrbauhof Großräschen der strengen Jury. Alle Sieger aus den drei Kammerbezirken Cottbus, Potsdam, Frankfurt Oder-Region Ostbrandenburg treten im Wettbewerb an. Gesucht wird der beste Junghandwerker Brandenburgs, der zum Bundeswettbewerb fährt und dort das Land vertritt.
Die Junghandwerker sind Maurer, Zimmerer, Tischler, Straßenbauer, Dachdecker sowie  Fliesen-, Platten- und Mosaikleger.
Für den Kammerbezirk Cottbus starten: Zimmerer Eric Bohne, Tischlerin  Svea Charlotte Westphal, Straßenbauer Toni Wunderlich und Maurer Marius Donath. Jeder von ihnen hat mit Engagement und gehörigem Fleiß die Handwerksausbildung mit sehr guten und guten Ergebnissen gemeistert. Dabei verläuft der Weg zum Junghandwerker nicht immer klassisch und geradlinig, wie die 26-jährige Germanistin und jetzt auch Tischlerin Svea Westphal beweist. Nach dem Abitur zog es sie als Au Pair nach Paris. Dort studierte sie und machte ihren Bachelorabschluss. „Aber bereits mit 14 Jahren spielte ich mit dem Gedanken, Tischlerin zu werden. Am Ende des Tages sehe ich, was ich geschafft habe. Bei meinem Studium war das, offen gesagt, nicht der Fall“, erzählt sie. Die Arbeit macht ihr heute großen Spaß, besonders, wenn sie ein Projekt von der ersten Idee bis zur Umsetzung komplett durchlaufen kann. Als Tischler braucht man Fingerfertigkeit, Teamfähigkeit und vor allem Geduld. Auch Svea Westphal wird am Samstag in Großräschen zeigen, was in ihr steckt.
Zimmerer-Geselle Eric Bohne aus Koßdorf (Elbe-Elster) startet ebenfalls am Samstag zum Leistungswettbewerb. Der 24-Jährige hat seine Ausbildung vorzeitig abgeschlossen und zählt zu den besten Junggesellen in Südbrandenburg.  Für seinen erfolgreichen Abschluss wurde er von der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ mit dem Ausbildungspreis und 1.000 EUR  belohnt. Vater, Zimmerermeister Dirk Bohne, ist stolz auf seinen Sohn. Das Auftragsbuch des Unternehmens ist sehr gut gefüllt. Das Leistungsspektrum reicht vom Dachstuhl, über Türen bis hin zum Möbelbau und zur kleinen Hundehütte. Viele denkmalgeschützte Bauten gehören auch zum Repertoire. Sohn Eric Bohne ist die nächste Generation, die das 1999 gegründete Familienerbe weiterführt. Die Nachfolge ist fest geplant.

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Zimmerermeister Dirk Bohne (l.) und sein Sohn Eric sind ein gutes Team. Das zahlt sich aus: Eric hat seine Lehre vorzeitig beendet und tritt jetzt im Wettbewerb um Brandenburgs besten Zimmerer-Gesellen in Großräschen an

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