
Zukunft des Bergbaus ist wichtiges Thema für Jugendliche / Praxisnähe permanent erneuert
Region (ha). Saxophonmusik folgt den Glückwünschen von Jörg Waniek, dem Leiter des Personalmanagements, und den Vertretern der Mitbestimmung. Steven Hanschko, Christian Hayek und Anja Keller brauchen nicht lange warten, sie werden mit neun weiteren Absolventen als erste von insgesamt 157 Jugendlichen aufgerufen, um ihre Facharbeiterzeugnisse aus den Händen von Vorstand Uwe Grosser zu erhalten. „Ich bin recht zufrieden mit meinem Zeugnis und freue mich auf meine Aufgabe in der Räumkolonne“, erzählt Anja Keller später. Sie kennt den Tagebau Nochten bereits sehr gut, fährt große Raupen und andere Fahrzeuge. „Die Mädels in unseren Reihen sind prima und lockern die Atmosphäre auf“, meint Christian Hayek. Auch er blickt fröhlich auf den großen Umschlag mit dem Zeugnis. „Die Prüfungen waren echt fair, weil ja diesmal die Zwischenergebnisse mit gewertet wurden. Da konnten wir entspannter in die Prüfungen gehen“, resümiert Steven Hanschko. Alle drei wurden in Schwarze Pumpe ausgebildet und sind nun Elektroniker für Betriebstechnik. „Die Zukunftsaussichten waren schon ein wichtiges Thema und wurden ernsthaft diskutiert. Aber nun sind wir nach der Entscheidung zur Fortführung des Tagebaus Nochten sehr erleichtert“, gibt Christian zu. Zukunftsängste haben sie aber nicht. „Dafür ist die Ausbildung zu gut. Mit unserem Beruf können wir doch überall gut unterkommen.“ Das bestätigt auch Hans-Georg Heise, Leiter der Ausbildungsstätte in Schwarze Pumpe. „Die Praxisnähe ist sehr wichtig, Deshalb gibt es regelmäßige Zusammenkünfte mit den Betriebsführungen, um Zusatzausbildungen und Ausbildungsinhalte anzupassen. Zum Beispiel haben wir Teile der Elektroniker-Ausbildung mit in die Mechatroniker-Ausbildung aufgenommen. Oder bei den Brunnenbauern – hier gibt es zusätzlich den Lkw-Führerschein, weil der für den Alltag unersetzlich ist.“ Es ist eine attraktive Zusatzausbildung vor allem für die, die noch gar keinen Führerschein haben. Die bundesweit einheitlich vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte werden natürlich nicht gestrichen, aber es gibt genügend Flexibilität in den Zeitrahmen, so dass die alltagsnahe Ausbildung möglich ist. „Es gibt genügend Arbeit im Bergbau. Ich bin fest davon überzeugt, dass die jetzigen Winterauslerner bis zur Rente voll zu tun haben werden.“ Hinzu kommt, dass in den nächsten Jahren viele Bergleute in den Ruhestand wechseln werden. Jeder gut ausgebildete Lehrling wird gebraucht. 124 der 140 unternehmenseigenen Fachkräfte in den Bereichen Mining (Bergbau), Generation (Kraftwerke) und Business & Services wurden übernommen. „Mit dieser Übernahmequote haben wir unser tarifvertragliches Versprechen nicht nur eingehalten, sondern überboten“, betont Jörg Waniek. Und dass Vattenfall ein begehrter Arbeitgeber ist, bestätigen auch die drei jungen Elektroniker. Deshalb haben sie sich auch für die Zukunft des Unternehmens eingesetzt. „Wir waren bei den Demos für den Erhalt des Bergbaus dabei. Schließlich geht es um unsere Zukunft und die der gesamten Lausitz“, so Christian Hayek. Jörg Waniek dankte den Jugendlichen für ihren Einsatz. „Für mich war es die erste Demo vor der Cottbuser Stadthalle, bei der sich Menschen für etwas eingesetzt haben und nicht gegen etwas. Das war sehr beeindruckend.“
Schreibe einen Kommentar