Zorniger Cottbuser OB will „Klimawandel“

Stadt sieht sich den Aufgaben der Integration Ankommender gewachsen:
Cottbus (h.) Mehr als ein Wortspiel: OB Holger Kelch plädierte am Mittwoch, 28.10. vor den Stadtverordneten für Klimawandel im Sinne von „verträglichem Umbau der Energiewirtschaft“ mit „sozial verträglichen Lösungen“ beim Abschalten der Kraftwerksblöcke. Aber, so weiter, „wir brauchen Klimawandel auch auf unseren Straßen und Plätzen.“ Er sprach von Ventilen, die geöffnet würden „für unterdrückte Ängste und brodelnden Hass“ im Zusammenhang mit der Flüchtlingsaufnahme.
Kelch zeigte sich besorgt über verirrte Ansichten und positionierte sich zugleich energisch gegen Parteipopulisten: „Wir bekommen Sorgen nicht weg, indem wir uns selbst auf Veranstaltungen bejubeln.“ Er verwahrte sich gegen Vorwürfe der Fraktion Die Linke, die an ihm eben dieses Sich-zur-Schau-Stellen vermisse. Seine Aufgabe sei es jetzt, die Verwaltung und den Krisenstab sicher zu leiten.
Eine Aktuelle Stunde zur „Willkommenskultur“ auf Anregung der Linken zeigte die Fülle der Aufgaben auf, aber auch Lösungen, wie Anke Schwarzenberg aus der Linken-Fraktion zusammenfasste. Sie dankte für gute Verwaltungsarbeit, große ehrenamtliche Hilfsbereitschaft und „jede Freundlichkeit gegenüber Fremden.“ Ihre ungemäße Aufforderung an die AfD-Fraktionäre, ihre Stühle „weiter nach rechts“ (zur NPD-Bank) zu rücken, war im selben Moment schon wieder ein Rückfall in eben jene Klimaverschmutzung, die der OB nachhaltig beklagte. Marianne Spring (AfD) hatte zuvor  etwas zu populistisch Forderungen zur Flüchtlingsbegrenzung vorgetragen und die Bürgerbefindlichkeiten dramatisiert.
Unterdessen kommt System in die Integration Ankommender. Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Knut Deutscher informierte über Ausbildungsstart für Flüchtlinge, Kelch nannte die Bereitstellung von 39 Wohnungen durch die eG Wohnen als ein zielführendes Beispiel.