„Unser Hauptziel ist, Athleten in den Spitzensport zu bekommen“
Cheforganisator Jens Fichte will mit dem Radsport-Event den Nachwuchs begeistern
Das Cottbus eine Sportstadt ist, haben die „Cottbuser Nächte“ am vergangenen Wochenende erneut eindrucksvoll belegt. Im Gespräch erklärt der Cheforganisator Jens Fichte das Erfolgsrezept der Veranstaltung.
Herr Fichte, die „Cottbuser Nächte“ sind für die Zuschauer ein unterhaltsames Erlebnis. Was ist Ihnen als Veranstalter besonders wichtig?
J. Fichte: Unser Hauptziel ist, Athleten in den Spitzensport zu bekommen. Hierfür haben wir unter anderem einen Kooperationsvertrag mit dem Förderverein für Bahnradsport Brandenburg e.V. aber auch mit dem BPRSV Brandenburgischer Präventions- und Rehabilitationssportverein abgeschlossen.
Wie wichtig ist Ihnen letztere Kooperation?
Da Cottbus ein paralympischer Standort ist, steht für uns als Veranstalter eine Koppelung zwischen den Sportlern mit und ohne Handicap außerfrage. Übrigens haben auch beide genannten Vereine während der Veranstaltung Geldschecks für ihre wichtige Arbeit überreicht bekommen. Zusätzlich sponsert Peter Gronem Industrie- und Versicherungsmakler GmbH und der Veranstalter 12 Komplett-Trikot-Sets für die Auswahlmannschaften des Landesverbandes Brandenburg.
Was war die Besonderheit der Veranstaltung in diesem Jahr?
Mit dem Rennen der Legenden in der Silbernen und Goldenen Nacht ist es uns gelungen, für die Radsportstadt Cottbus auch weit über die Stadtgrenzen hinaus Werbung zu machen. Dietrich Thurau, Fredy Schmidke oder Gerhardt Scheller, um nur einige Namen zu nennen, stammen allesamt aus den alten Bundesländern.
Wie wichtig sind die lokalen Talente für Sie?
Bereits mit der Veranstaltung im Vorjahr hatten wir die Strategie, noch mehr auf lokale Talente zu setzen. Das ist dem sportlichen Leiter Olaf Pollack auch eindrucksvoll gelungen, indem die Talente mit den erfahrenen Madison-Fahrern kombiniert wurden. Zudem sind lokale Fahrer und Weltmeister wie Stephanie Pohl und Maximilian Levy auch zu Gesichtern der Veranstaltung geworden. Auch das wir noch Stefan Schäfer als Deutschen Meister gewinnen konnten, ist eine kleine Sensation. Kurz: Wir wollen auch die Teams und Vereine stärken, die hier vor Ort sind. Übrigens wünschen sich nicht nur die Zuschauer sondern auch die Sponsoren lokale Gesichter auf der Bahn.
Das gilt offensichtlich auch für die Legenden?
Es war uns wichtig in die Veranstaltung die Menschen einzubringen, welche die Sportstadt Cottbus bekannt und großgemacht haben. Lutz Heßlich, Bernd Drogan, Steffen Blochwitz, Dirk Meier, Jens Glücklich oder Olaf Pollack sind allesamt lokale Sportler mit nationalen wie internationalen Erfolgen. Diese Erfolgssportler sind Vorbilder für den Nachwuchs. Stolz sind wir auch, dass am Familiensonntag dreißig Kinder aus Radsportvereinen aber auch Kinder, wie mit dem Laufrad, starten konnten, die vorher noch gar nichts mit Radsport zu tun hatten.
Apropos, auch Basketballer oder das Energie-Maskottchen Lauzi waren zugegen. Also keine Scheu vor anderen Sportarten?
Wir verstehen uns in Cottbus als eine Sportfamilie. Deshalb war es für uns auch wichtig, neben den Radsportevents zu denen übrigens auch BMX, Kunstradfahren oder Radball gehörte, den Radsport mit anderen Sportarten zu kombinieren. Es war auch eine super Idee vom Rennleiter Philipp Tutzschke ein Kombiticket zwischen der Bundesliga im Turnen und den „Cottbuser Nächte“ anzubieten. So kann auch eine Wechselwirkung zwischen den Sportarten fruchtbar sein.
Was heißt das?
Dass Turner sich auch für Radsport interessieren oder Radsportler für den Fußball und andersherum.
Mit dem sportlichen Leiter Olaf Pollack und dem Rennleiter Philipp Tutzschke wird auch im Organisationsteam auf lokale Sportler gesetzt.
Wir brauchen ganz klar ein Team aus der Region. Menschen, die hier verwurzelt sind.
Welche Rolle spielt die Stadt selbst?
Ohne die Kompetenz der Mitarbeiter des Sportstättenbetriebes der Stadt Cottbus oder des Olympiastützpunktes Brandenburg wäre unsere Veranstaltung undenkbar. Die Zusammenarbeit mit uns als Veranstalter zeichnet die Mitarbeiter als solche auch aus.
Steht der Termin für kommendes Jahr schon fest?
Auf jeden Fall nach Olympia.
Warum?
Wir möchten die Olympiateilnehmer präsentieren und hoffen, dass sich unter anderem Maximilian Levy und Stephanie Pohl als lokale Spitzensportler für Rio qualifizieren können.
Danke für das Gespräch
Es fragte Mathias Klinkmüller