Mitten im Hochsommer und schon zwei Wochen vor der deutschen Eliteliga eröffnet unser FC Energie am nächsten Wochenende die Zweitligasaison 2011/2012. Die Vorfreude ist wieder groß. Ebenso die Neugier auf zahlreiche mehr oder minder bekannte Neulinge. Kann die Mannschaft den Abgang des besten Cottbuser Sturmduos verkraften? Hält Energie auch diesmal wieder den obligatorischen Dreijahresrhythmus ein? Wird der Pokalwettbewerb noch einmal so lukrativ, dass der FCE weiterhin auf einen Trikotsponsor verzichten kann?
Die Eindrücke aus der Saisonvorbereitung verheißen Gutes. Von den sechs Testpartien verlor Cottbus keine. Zuletzt sprangen sogar Siege gegen die Erstligisten Manisaspor und Teplice heraus. Hoffnungsträger Rangelov war da noch nicht einmal im Einsatz. Tore waren aber auch Mangelware. Gegen vier anspruchsvollere Gegner gelangen dem FC Energie nur vier Buden. Daher ist gegen Dynamo Dresden erst einmal nicht mit einem Offensivfeuerwerk wie am Ende der letzten Spielzeit zu rechnen. Heute bestreitet die Truppe einen letzten Testlauf gegen Dukla Prag. Da viele Stammpositionen noch nicht vergeben sind, dürfte diesem Spiel eine besondere Bedeutung zukommen.
Im Wesentlichen kristallisierte sich jedoch eine ähnliche Achse wie in der Vergangenheit heraus. Neben Torwart Kirschbaum sind das Innenverteidigergespann Brzenska und Hünemeier, Kapitän Kruska sowie Rückkehrer Rangelov gesetzt. Mit den Neuzugängen Müller und Ludwig konnte die Auswahl im offensiven Mittelfeld erhöht werden. Hinzu kommen die aussichtsreichen Nachwuchskräfte Bittencourt und Kobylanski. Dass ersterer gegen Teplice im defensiven Mittelfeld neben Kruska spielen musste, offenbart die Schwachstelle. Für die zuletzt löchrige Defensive kam nur Engel aus Osnabrück. Nach dem Ausfall von Roger und dem Abgang von Soma fehlen hier erneut die Alternativen.
Anders als mit Jula und Petersen dürfte Energie am nächsten Freitag mit einer Sturmspitze agieren. Nur so ist das erzeugte Überangebot an offensiv ausgerichteten Mittelfeldkräften zu erklären. Rangelov ist der Königstransfer dieses Sommers. Ihm fällt derzeit allein die Aufgabe zu, die Lücke im Angriff zu schließen. Ob Kucukovic sein vor sieben Jahren in der Bundesliga entdecktes Talent wieder aufblitzen lassen kann, muss sich zeigen. Mit Nwaogu und Steffen stehen auch hier zwei neue Talente parat.
Trotz dieser vielen Neuverpflichtungen stand gegen Teplice nur ein Neuling in der Anfangsformation. Gegen Dresden sollten es nur unwesentlich mehr werden. Die Mannschaft ist also relativ eingespielt. Vor allem im Vergleich zum Gegner. Dresden musste nach dem Aufstieg sämtliche Leistungsträger ziehen lassen. Besonders den Abgang ihres Sturmduos Esswein und Schahin wird die Mannschaft nur schwer verkraften. Es wird also für beide Kontrahenten ein echter Start ins Ungewisse.