Energie vergibt die letzte Chance

Nach dem 1:1 gegen Augsburg ist ein weiteres Jahr Zweitklassigkeit gesichert

081210_Friedrich_neu_thumb_thumbEigentlich war die Mannschaft unseres FC Energie in den vergangenen Wochen wieder gut drauf. Sieben Zähler sammelte sie in drei Partien gegen direkte Konkurrenten. Leider kam das Aufbäumen zu spät. Seit Montag steht fest, dass der Aufstieg um mindestens ein weiteres Jahr verschoben werden muss. Das Remis gegen die zweitbeste Truppe der Liga war zu wenig für das Erreichen des Relegationsplatzes. Durch den Bochumer Sieg schien die Mission aber sowieso aussichtslos. Die unglückliche Niederlage im direkten Duell mit den Ruhrpottlern rächt sich nun doppelt.
Damit ist auch klar, dass das Derby am morgigen Sonntag gegen Union Berlin keine wesentlichen Auswirkungen mehr auf das Abschneiden beider Teams haben wird. Neben Prestige kann Energie nur noch den inoffiziellen Titel des „ostdeutschen Meisters“ erringen. Immerhin müsste Cottbus dazu vor Aue auf Rang fünf landen. Auch das wäre nicht ganz unbedeutend. Schließlich war der FCE seit 2006 durchweg die erfolgreichste Truppe der Region, von der Berliner Hertha abgesehen. Der feststehende Ausfall von Brzenska für den Rest der Spielzeit macht das Unterfangen nicht einfacher. Dafür dürfte Reimerink in Berlin wieder zum Zuge kommen.
Dass Energie bis zum Schluss auch um den Aufstieg kämpfte, war am Montag zu sehen. Der Fast-Aufsteiger aus Augsburg musste sich redlich mühen, um wenigstens einen Punkt zu ergattern. Nach einem holprigen Beginn konnte der FCE den Favoriten merklich unter Druck setzen. Eine ungestüme Grätsche von Hünemeier bedeutete frühzeitig Strafstoß für den FCA. Ausgerechnet der ehemalige Cottbuser Thurk war gefoult worden. Rafael traf zum 1:0. Nach einigen Bedenkminuten stürmte Energie jedoch in Richtung Ausgleich. Gerade der Positionstausch von Roger und Hünemeier zwischen Innenverteidigung und Mittelfeld brachte mehr Stabilität in das Spiel. Das alte Sturmduo Petersen und Jula scheiterte nur am Augsburger Torhüter. Gerade der anfangs ausgepfiffene Rumäne wollte sich in einem seiner letzten Heimspiele in Cottbus beweisen und kämpfte verbissen um jeden Ball. So verdiente er sich auch den Ausgleichstreffer.
Nach einem Steilpass stand Hünemeier plötzlich allein auf weiter Flur und konnte Jula optimal bedienen. Der schoss unhaltbar zum 1:1 ein.
Energie spielte weiter auf Sieg. Vor allem aus der Distanz wurde es häufig gefährlich. Petersen verpasste eine Schuss-Flanke nur um Haaresbreite. Auch sein Wechsel wird nun immer wahrscheinlicher, nachdem sogar der FC Bayern offiziell Interesse bekundete. Der Schritt von der zweiten Liga in die Champions League erscheint jedoch weit. Zumal er in München mit drei gestandenen Nationalspielern konkurrieren müsste. Trotz guter Gelegenheiten auf beiden Seiten endete die Partie gerechterweise 1:1. Etwas Gutes hat der früh feststehende Nichtaufstieg. Der Kader für das nächste Jahr kann nun so zeitig wie selten zuvor zusammengestellt werden. Da hat Wollitz noch viel Arbeit.