Töpfer sorgen für Mittelalterflair in Spremberg am 26.-27.09.

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Die Spremberger und ihre Gäste dürfen sich auf rund 20 Töpfer freuen. Die Handwerker kommen auch aus der Lausitz, so von Crinitz und Elstra Foto: CGA-Archiv

26.09. ab 9 und 27.09. ab 10 Uhr präsentieren Tonkünstler ihre Produkte / Innenstadtgeschäfte laden zum Kaufen ein:
Spremberg (trz). Die „Perle der Lausitz“ vor rund 600 Jahren: Helle Aufregung herrscht in der mittelalterlichen Stadt. Denn es nahen mehrere Dutzend Fremde, die an den Toren Einlass begehren. Die Weitgereisten kommen mit vollen Taschen und Wagen, die über das Pflaster klappern. In der Langen Straße nehmen die Händler Aufstellung und bieten ihre Waren feil. Feinste Töpferkunst, Krüge und Becher, Töpfe und Brotkörbe, Figuren und Filigranes. Von irgendwo hallt der Klang von Minnesängern durch die engen Straßen mit ihren schmucken Fachwerkhäusern.
20 Töpfer kommen
So ähnlich dürfte es auch am letzten September-Wochenende anno domini 2015 in der Spremberger Innenstadt zugehen. Denn erneut rufen um die 20 Töpfer aus nah und fern zu ihrem Markt. Beziehungsweise der City-Werbering Spremberg (CWR), der das zweitägige Spektakel am 26. und 27. September organisiert. Besonderen Wert legt CWR-Vorsitzender Toralf Hasse auf das historische Ambiente. Und dazu haben sich die Spremberger, pfiffig wie sie sind, wieder eine ganze Menge einfallen lassen. Da wären zunächst die vielen Strohballen, die für eine heimelige Atmosphäre sorgen sollen. Rund 150 Bund hat der CWR beim Cantdorfer Bauern Gisbert Schur geordert. Natürlich vom eigenen Feld geerntet. Übrigens wird das Stroh nach dem Töpfermarkt wieder nach Cantdorf verbracht. Darüber hinaus werden die drei Bänkelsänger Steffen, Peter und Inge aus Senftenberg für passende mittelalterliche Klänge sorgen. Unterstützt wird das Trio von Drehorgelspieler Helmut Hagen. Töpfer in historischen Gewändern präsentieren ihre Kunst in Ton. In diesem Jahr wird Handwerker Hans Holland erwartet, der am Bullwinkel spannende Schauvorführungen an seiner Töpferscheibe anbietet.
Zum Töpfermarkt darf auch die Spremberger Räuberbande mit Räuberhauptmann Lauermann nicht fehlen. Selbst ein Räuberlager fehlt nicht. Dort können sich Alt und Jung im Hufeisenzielwurf ausprobieren. Mit einer großen Tombola warten die Spremberger Tagesmütter auf. Ebenso fehlt der feurige Elias, also die Spremberger Stadtbahn, nicht, die wieder durch die Lange Straße dampfen wird. Vor der Post zeigt Holzkünstler Peter Wolf, was er per Kettensäge so alles zu schnitzen vermag. Ebenfalls laut und kernig geht es beim Herbstfest von Gerd Lischke in der Dresdener Straße zu. Am Sonnabend können sich Mutige beim Baumscheibenwettsägen messen.
Kürbisschnitzen
Apropos Dresdener Straße: Nach Angaben von Toralf Hasse wird am 26. September diese Trasse in ihrer ganzen Länge verstärkt in das Markttreiben eingebunden. Zwischen dem Rainer-Scheudeck-Platz und der Berliner Kreuzung wird eine Beschallungsanlage aufgebaut. Zudem gibt es eine Hüpfburg. Und am Scheudeck-Platz direkt können die Besucher zahlreiche große und riesige Kürbisse sowie allerhand Aktionen rund um die dicken Unikate genießen.  Das Freizeitzentrum Bergschlösschen sowie das Spielhaus Reuter bieten neben den Figuren der Spremberger Originale ein Kürbisschnitzen an.
Und ganz wichtig: An beiden Markttagen laden die Spremberger Innenstadthändler zum Bummeln, Schauen und Kaufen ein. Mehr noch: In vielen Geschäften sowie auf der Straße gibt es verschiedene Aktionen. Ein Vorbeikommen ist also Pflicht. Und bringen Sie viel Zeit mit. Sie werden es nicht bereuen.

Wie sich das Herbstfest zum Töpfermarkt wandelt

Aus der Historie einer Spremberger Traditionsveranstaltung / Neues Konzept überzeugte die Händler:
Spremberg (trz). Bis zum Jahr 2004 hatten die Spremberger ihr Herbstfest gefeiert. Allerdings stand diese Veranstaltung damals schon ziemlich in der Kritik. „Es handelte sich um ein einziges Zuschussgeschäft. Nichts funktionierte mehr richtig“, erinnert sich Toralf Hasse, Vorsitzender des City-Werberings (CWR) Spremberg, an jene Zeit. Nicht zuletzt kamen auch immer weniger Besucher, was sicherlich auch an den nicht mehr zeitgemäßen Attraktionen lag.
Daher stellte sich die Frage, wie weiter. Ersatzlos streichen wollten die Spremberger ihr Herbstfest allerdings nicht. So mussten neue Ideen und Konzepte gefunden und erstellt werden. Gesagt, getan: Irgendwann war die Vision eines eigenen Töpfermarktes geboren. Diese gibt es in der Lausitz zwar bereits hier und dort. Doch die Spremberger wollten ihrer Veranstaltung einen besonderen historischen Anstrich geben. Also Mittelalterflair pur. Das überzeugte dann auch die Töpfer. So fand der erste Markt im Herbst 2005 statt. Übrigens an zwei wundervollen, warmen und sonnigen Tagen.

Händler bieten viele Angebote

Spremberg (trz). Während des Töpfermarktes präsentieren zahlreiche Spremberger Innenstadthändler ihre neuesten Produkte. Die Besucher dürfen sich beispielsweise auf zahlreiche Angebote freuen. Augenoptikerin Heike Woucznack bietet mit dem Brillenfassungshersteller Libuda eine Hausmesse. Gleich daneben lockt Manuela Kühn mit dem Basteltisch für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“.
Bei Claudia Thinius gibt’s die neue Nachtwäschen-Herbst- und Winterkollektion. Nicht zuletzt wird die optimale BH-Größe ermittelt. In Gässners Weinladen werden Zwiebelkuchen und Federweißer feilgeboten. Vor dem Hotel „Zur Post“ dürfen hausgebackene Quarkkeulchen, Thüringer Bratwurst sowie Federweißer und Zwiebelkuchen verkostet werden.