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Folge 3: Frühe Christen von Alt Dongola

Reisen & Unterwegs | Von | 15. April 2016

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2 223 Kilometer weit folgt Jürgen HEINRICH am Nil und in der nubischen Wüste den  Spuren Pücklers und seiner Machbuba. Er fand im Sudan das Reich der Schwarzen Pharaonen, Tempel, Pyraminden, Bauern und Beduinen. (Folge 3)

 

 

 

 

 

 

 

 

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Gelber Sand, schwarze Steine. Unser erstes Wüstenquartier.

Ausgegraben: Ruinen der Kirchen von Makuria :
Von Khartum aus haben wir uns, entgegen der Reiserichtung von  Fürst Hermann von Pückler, hinaus in die Nubische Wüste begeben.

Wir fahren also Pückler entgegen. Eigentlich wollte der nur bis Neu Dongola reisen, das oberhalb vom 3. Nil-Katarakt gerade gegründet war. Es gefiel ihm hier sehr. „Die Dongoleser Mädchen passieren („sind bekannt“, d. A.) für große Schönheit“, schreibt der Fürst. Er geht auf Jagd, badet täglich im Nil und entschließt sich, mit seinem Tross auf zwei Barken weiter bis Meravi zu fahren. Er notiert: Wir „erreichten schon am ersten Tage Dongola-Aghuß (Alt-Dongola), die ehemalige, jetzt fast ganz zerstörte Hauptstadt des Landes.“ Was Pückler nach 50 km Flussfahrt achtlos links liegen ließ, findet heute unser starkes Interesse. In den letzten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts haben polnische Archäologen hier die eindrucksvollen Reste des nubisch-christlichen Reiches Makuria ausgegraben. Ähnlich wie in Faras im gefluteten Assuan-Gebiet (Bild links aus dem Nationalmuseum Khartum), finden sich prächtige Malereien in 14 Kirchen und einem Kloster. Das im 5. Jahrhundert gegründete Reich erlebte im 9. bis 11. Jahrhundert seine Blüte. Dann traten die Herrscher zum Islam über.
Noch immer stolz wirkt in gleißender Sonne die Akropolis, die Herrschaftspalast war und in islamischer Zeit weiter genutzt wurde. Nach einer Seite geht der Blick von hier über die Ruinen zu den Palmen am Nil, in entgegengesetzter Richtung zu Gräbern, wie sie Pückler auch bei Neu-Dongola sah und rätselhaft „Santon Monumente in Form unserer Heuschober“ nennt. Niemand konnte das deuten.


160416karteWir waren auf unserem Weg quer durch die Bayuda-Wüste, wo wir spartanisch in kleinen Iglu-Zelten übernachtet hatten, zuerst auf diese „Heuschober“ aus Lehmziegeln gestoßen. Sie stammen aus dem 12. Jahrhundert und sind quasi die „Pyramiden“ der frühen Muslime, vielleicht auch ihrer Schamanen, um Pücklers Begriff zu folgen. Heute sind sie zu tausenden von Fledermäusen bewohnt. Manche gelten als Pilgerstätten, und zwischen den altehrwürdigen Bauten wird auch aktuell noch begraben.
Wir verneigen uns vor 1 500 Jahren christlich-muslimischer Kultur – und lassen uns unter Dattelpalmen am Ufer des Nil zum Picknick nieder.

Lesen Sie in Folge 4: Steinmetzen der Pharaonen

 

 

 



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