TheaterNative C zeigt wieder gute Komödie.
Cottbus (Hnr.). Premiere war schon im Mai und der Beifall vieler Abende hallt noch durch die Petersilienstraße, aber die Kleine Komödie TheaterNative C läuft bekanntlich alljährlich im Sommer zu Hochform auf, und so dürfte sich die Aussage festigen: Rache ist süß!
Das Drei-Personen-Stück von Donald Churchill hat eine hübsche Fabel, die viel Raum für Situationskomik lässt und über die volle Spielzeit die Spannung hält. Wie er zur süßen Rache kommt, enthüllt sich erst mit dem allerletzten Satz.
Regie führt erneut Theaterleiter Gerhard Printschitsch, der sich auch mit der Mannesrolle besetzt und hier so ganz und gar die eitlen Schauspieler-Schrullen – pardon: die eines Diplom-Schauspielers – ausloten kann. Er spielt den Österreicher, der er ist, und den Maler und Anstreicher, den er mit dem Charme eines lässigen, etwas lustlosen Handwerkers ausstattet. Gebeugt schlurfend hängt er in der Wohnung rum, die eigentlich sein Arbeitsort sein sollte, und verheddert sich mit gekonntem Verstell-Spiel in einen deftigen Zickenkrieg.
Die Dame, die ihn beschäftigt (Suzanne Kockat), bekommt unerwarteten Besuch und muss sich die zweifellos berechtigten Vorwürfe gefallen lassen, mit dem Mann der resoluten Besucherin (Lisa Becker) ein Verhältnis zu haben. Wie der Handwerker in dem Streit der Damen zum Genuss der Rache kommt, darf das Publikum mit großem Vergnügen erleben.
Printschitsch hat endlich wieder einmal Gelegenheit, seinen Lehrberuf auszuüben, und die Frauen geben herrliche Weibsbilder ab. Suzanne Kockat ist das feine Luder, dem niemand einen Fehltritt zutraut, bis sie später in maßlosen Heulszenen dramatisch ihre Haut zu retten sucht. Ein ganz gegensätzlicher rustikaler Typ tritt mit der Selbstsicherheit demonstrierenden Lisa Becker auf, die sich heftig in den antiken Stuhl fallen lässt, der keinen Sitz hat. Köstlich die Szene des alleinigen, später gemeinsamen Befreiungskampfes dieser Evastöchter.
Viel Spaß ist garantiert!
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