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Spielplan 2019/20 der neuenBühne Senftenberg: Fontane-Spektakel am alten Bahnhof

Feuilleton | Von | 3. Mai 2019

Der ozeanblaue Zug von Jens-Erwin Siemssen als Spielort am Wasserturm im August 2019 in Senftenberg.

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Gaben Einblicke in Projekte der Senftenberger Bühnensaison 2019/20: Tilo Esche, stellvertretender Intendant, Manuel Soubeyrand, Intendant, sowie die Dramaturginnen Maren Simoneit und Katja Stoppa | Foto: J.Heinrich

Senftenberg (hnr.) So weit nach Süden hat es der Berliner im damals weitgehend unentdeckten Brandenburg nicht geschafft. Zehn Jahre bevor Senftenbergs Bahnhof gebaut wurde, traute sich Theodor Fontane (fast) bis nach Burg im Spreewald (siehe NIEDERLAUSITZ-Jahrbuch 20-19), aber Senftenberg…? Immerhin reiste Fontane viel und weit, um (auch als Kriegsberichterstatter) zu schreiben, und diese Leidenschaft greifen die „Spektakel“-Macher der neuenBühne im Fontane-Jahr auf. „Am Zug“ heißt ihr Stichwort, und allein der Ort wird abenteuerlich: Tilo Esches „Theodor und wie er sich in die Welt schrieb“ (Text zusammen mit Katja Stoppe) ereignet sich als biografischer Entdeckungstrip auf dem alten Güterbahnhof. Die Gemüsehalle und das Gleis am Wasserturm sind Spielorte, vor allem aber auch der ozeanblaue Zug des mobilen Theaters „Das letzte Kleinod“. Jens-Erwin Siemssen ist mit diesem Projekt weltweit an Originalschauplätzen unterwegs und hält nun also in Senftenberg. Das auch deshalb, weil mit dem Spektakel 2019 hier zugleich die 11. Theatertage des Deutschen Bühnenvereins / Landesverband Ost eröffnet werden. Viel Aufmerksamkeit also für die Kunst dieser Region, aber damit verbunden auch ein knappes Zeitlimit. Nur vom 3. bis zum 11. August 2019 läuft das Spektakel. Frühzeitig planen und Karten (die Eintritts- wird zur Fahrkarte) besorgen ist also anzuraten.

Die „Dreigroschenoper“
Noch als Inszenierung dieser Saison bringt die neueBühne das große Gauner-Musikspiel „Dreigroschenoper“ (Brecht, Weill; U: 1928 am Schiffbauerdamm Berlin) ins Amphitheater (Regie: M. Soubeyrand). Dort wird sie auch in der kommenden Saison durchlaufen, denn eine weitere Inszenierung ist dann nicht für die Bühne am See geplant, weil für ca. vier Millionen Euro die Werkstätten der neuenBühne saniert und um ein Drittel erweitert werden. Das kostet Kraft, lässt aber aufwändige Ausstattungen während der Bauzeit nicht zu. Soubeyrand: „Eigentlich aber kein Problem; wir werden ein, zwei Gastspiele mehr buchen“.
Statt des großen Bühnenaufwands findet Theater auch sonst eher in kleinen Bildern statt, denn, so der Intendant: „Wir bauen die Landesbühnen-Rolle aus.“ Es sei in den Spielorten ein Lernprozess, dass gutes Theater in die Häuser kommt, die eigentlich nicht dafür eingerichtet sind.
Wie genial das Ensemble improvisieren kann, hat es bei seiner Spielplanpräsentation am 1. Mai auf der Hausbühne gezeigt. Soubeyrand selbst rezitierte im Bühnengewitter Fontanes „John Maynard“, dann gab es Sequenzen zu sehen aus Schillers „Kabale und Liebe“, Fatih Akins „Aus dem Nichts“, der anrührenden Komödie „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ von Richard Alfierl, dem Kindermusical „Der Zauberer von Oss“, der Schultragikkomödie „Frau Müller muss weg“, der köstlichen Komödie „Die Studentin und Monseur Henri“ von Ivan Calberac, dem Museumsmonolog „Nipplejesus“, einer Zeitreise, der „Lausitzen“-Uraufführung „Der Sohn“ von Oliver Bukowski und dem weiteren Monolog „Am Boden“ zu sehen und zu hören. Das alles endete tosend, brausend, leuchtend, mit Feuerwerk und viel Beifall. Das Publikum strömte übrigens in großen Scharen zum Maifest, das diesmal in einen Tanzabend mündete. Das Wetter zeigte ab Mittag Einsicht.

Fünf Neuzugänge
Neben den ausgewählten Stücken sind es die Neuzugänge, auf die das Stammpublikum jeweils spannt. Gleich drei Schauspieler und eine Schauspielerin sind benannt: Dimitrij Breuer (Jg.91) ist ein Spätumsteiger, der bis 2017 in Bonn Schauspiel studierte und dann in Stendal u.a. den Faust spielte. Erik Brünner (Jg. 70) kommt aus Jena und Dresden und spielte hier schon als Gast. Leon Haller (Jg.96) absolvierte eben die Everding-Akademie in München, Lena Conrad kommt als Deutsch-Schweizerin aus Zürich. Der Dramaturg Lukas Schädler kommt mit viel Tatendrang direkt vom Germanistik-Studium zur Bühne nach Senftenberg.

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