„Unter die Haut“ getanzt

Ein leises Ballettstück von Inma Lopez in der Kammerbühne.

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„Alma da la Piel – Unter die Haut“ heißt das Tanzstück von Inma Lopez, uraufgeführt in der Kammerbühne. Foto: Bernd Schönberger

Cottbus. Die Haut. Im Tanz, zumal dem intensiven der Bühne, wird sie zum Sinnesorgan. Stoff genug für Poesie, für Musik, für Choreografie. Die Töne kommen, überwiegend melancholisch, von Ezio Bosso, Nils Frahm, Kirill Richter, Hans Zimmer und anderen. Das Stück erarbeitete die spanische Choreografin und neue Co-Direktorin der Ballett-Sparte, Inma Lopez (neben Stefan Kulhawec, der hier noch tanzt). Die Bühne, einem von innen betrachteten Weltkugel-Viertel, das sich im Hochglanzfußboden zur halben Kugel spiegelt, hat Pascale Arndtz geschaffen, die hautblassen Kostüme, deren zurückhaltende Blumigkeit sich erst ganz am Schluss zeigt, stammen von Angelo Alberto. Beide arbeiten freischaffend für namhafte Choreografen großer Bühnen. Das an Stücke voller Esprit gewöhnte Ballettpublikum findet diesmal eine geradezu introvertierte Inszenierung. Wir haben es ausdrücklich nicht mit einem Handlungsballett, sondern immer wiederkehrender Empfindung zu tun – Arabesken, Attitüden, Cabriolen, aber wenig Fouetten oder gar Große Sprünge. Die Musik bleibt leise und auch das suchende Tasten immer behutsam still. Im Gestühl recken sich oft die Hälse, weil lange Szenen liegend am Boden gespielt werden, der in der kleinen Kammerbühne von vielen Plätzen kaum einsehbar ist. Tänzer und Tänzerinnen zeigen bekannte Klasse und bekommen viel Beifall. J. Hnr.

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