Beruf mit Ausblick: Schornsteinfeger übernehmen Verantwortung im Umweltschutz

Aufgabenvielfalt der Schornsteinfeger wächst / Sprembergerin entscheidet sich frühzeitig für eine Ausbildung zur Schornsteinfegerin.

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Etwa 10 Prozent der Schornsteinfeger in Deutschland sind weiblich. Da freut sich Schornsteinfegermeister Mike Preußmann besonders, dass sich Jolina Hecker für eine Ausbildung zur Schornsteinfegerin entschieden hat. Vielseitigkeit und der Ausblick waren die Beweggründe für diese Entscheidung. Foto: Frank Heinrich

Region (MB). Ihren Ausbildungsvertrag hat die junge Sprembergerin Jolina Hecker erst frisch in der Tasche. Sie möchte Schornsteinfegerin werden. Bereits früh reifte der Entschluss, etwas Praktisches im Handwerk zu erlernen. Nach einem ersten Praktikum bei Schornsteinfegermeister Lars Böhrenz verfestigte sich diese Vorstellung. Ein weiteres Praktikum bei Schornsteinfegermeister Mike Preußmann hat sie schließlich überzeugt. „Die Abwechslung und Vielfalt der Arbeit und auch der Ausblick von den Dächern sind einfach unschlagbar“, betont die junge Frau. Im September diesen Jahres wird sie nun ihre Ausbildung bei Schornsteinfegermeister Mike Preußmann starten. Er freut sich über die engagierte Verstärkung und auch darüber, dass der Beruf zunehmend bei Frauen an Attraktivität gewinnt. Mit der angehenden Auszubildenden arbeitet dann die zweite Handwerkerin im Unternehmen. Bereits seit drei Jahren ist Schornsteinfegerin Marissa Wanke unterwegs im Kehrbezirk. Ihre Kompetenz wird von Kunden und ihrem Chef gleichermaßen geschätzt. Die junge Gesellin möchte sich fachlich noch weiter entwickeln und besucht daher bereits die Meisterschule. Schornsteinfegermeister Mike Preußmann unterstützt sie gerne auf diesem Weg. Junge Menschen vom Handwerk zu begeistern und diese auch gut aus- und weiterzubilden sind ihm wichtig. So engagiert er sich ehrenamtlich im Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Brandenburg. Als Dozent steuert der Meister Lehrinhalte mit praxisrelevantem Bezug bei. Und auch in der Prüfungskommission übernimmt er seit zwei Jahren Verantwortung. Mit über 20-jähriger Meistererfahrung schwärmt Mike Preußmann von seinem Handwerk: „Die Arbeit ist ungeheuer vielseitig und spannend.“ Vor fünf Jahren machte sich der Schornsteinfeger- meister selbständig mit eigenem Kehrbezirk. Auch diesen Schritt hat er nie bereut. „Trotz jeder Menge Arbeit, bringt die Selbständigkeit noch einmal ganz andere Herausforderungen mit sich“, verrät er schmunzelnd. Über die Zukunft seines Handwerks macht er sich keine Sorgen. Die Aufgabenvielfalt gibt es her. Brandschutz, Sicherheit, Umweltschutz und Beratung sind die vier Aufgabenbereiche moderner Schornsteinfeger. Durch die regelmäßige Kontrolle der Feuerungsanlagen (Schornstein, Abgasleitung, Verbindungsstück und Feuerstätte) mit Hilfe von modernsten Mess- und Prüfgeräten sorgt der Schornsteinfeger für die rechtzeitige Erkennung von möglichen Brandgefahren und zeigt Optionen auf, die Feuerungsanlage sicherer zu machen. Ist die Heizungsanlage optimal eingestellt, werden unnötige Kosten vermieden und die Umwelt durch minimalen Verbrauch von Brennstoffen entlastet. So bringen die Beseitigungen der etwa 1 Million jährlich festgestellten Mängel in Deutschland Sicherheit, gleichzeitig werden enorme Mengen an Brennstoffen eingespart. Damit werden auch tausende Tonnen Kohlendioxid, Stickoxide und Schwefeldioxid weniger produziert. Ständige Fort- und Weiterbildungen qualifizieren Schornsteinfeger zu Sicherheits-, Umwelt- und Energieexperten.
Seit Beginn des Jahres gilt zudem das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG), besser bekannt als Heizungsgesetz. Eine wesentliche Änderung ist ein verpflichtendes Beratungsgespräch vor dem Einbau einer neuen Heizung. Das Gespräch findet zwischen dem Eigentümer der Immobilie und einer fachkundigen Person statt. Hierzu zählen neben Installateur- und Heizungsbauern, Energieberater und Schornsteinfeger. Ziel des Beratungsgesprächs ist es, Eigentümer über mögliche Risiken einer neuen Heizung mit festen, gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen hinzuweisen. Diese bestehen beispielsweise in der Abhängigkeit von Energielieferanten. Hinzu kommen Kostenrisiken durch die CO2-Steuer.
„Der Beruf des Schornsteinfegers hat Zukunft“, betont der Meister, der gerade von einer Weiterbildung über Wärmepumpen kommt. Gerade durch politisch angestrebte Energieeinsparungen sowie Reduzierung von CO2 und Feinstaub bieten sich hervorragende Perspektiven, denn neben den Aufgaben der Brandverhütung sowie der Sicherstellung der Betriebs- und Brandsicherheit von Feuerstätten, Schornsteinen, Abgasleitungen und Lüftungs-anlagen, kommen stetig weitere zum Umweltschutz und für Energieeinsparungen hinzu.


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