Umfrage zur Herbst-Konjunktur / Entlastungen und Impulse sind dringend notwendig / Politik muss endlich handeln.
Region (MB). Die Stimmung im südbrandenburgischen Handwerk bleibt verhalten. Das geht aus der Herbst-Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Cottbus hervor. Die Nachfrage nach handwerklichen Leistungen kommt überwiegend aus dem privaten und gewerblichen Sektor. Doch hier wird das Geld aufgrund hoher Kosten in vielen anderen Bereichen knapp. Die Unternehmen brauchen deshalb dringend Entlastungen bei ihren Kosten und eine investitionsfreudige öffentliche Hand. Der zugesagte Bürokratieabbau müsse konsequent vorangetrieben werden, lautet die konkrete Forderung des Handwerkskammertags Brandenburg. Bestehende und neue Regelungen sollten künftig von einer unabhängigen Stelle überprüft und vereinfacht werden, um brandenburgischen Betrieben mehr Handlungsspielraum zu geben. Die Praktikumsprämie für freiwillige Ferienpraktika im Handwerk wäre ein wichtiges Instrument, um Schüler zu motivieren, Berufswelten im Handwerk kennenzulernen und auf einen Berufseinstieg besser vorzubereiten. Das brandenburgische Handwerk steht zudem vor der Aufgabe, weiterhin junge Menschen für den Weg der Selbstständigkeit zu motivieren und mehr als 20.000 Betrieben bei der Unternehmensnachfolge zu helfen. Ein Fünftel der Unternehmen schätzt die wirtschaftliche Lage mit gut ein, 23,6 Prozent der Betriebe sprechen von schlecht laufenden Geschäften. Die Auftragslage ist sehr differenziert. Während sich auf der einen Seite Unternehmen vor Arbeit kaum retten können, sind andere nur zu 70 Prozent ausgelastet. Insgesamt sind die Werte vergleichbar mit dem Vorjahr. Innerhalb der Branchen gibt es zum Teil aber deutliche Schwankungen. Drei von vier der südbrandenburgischen Handwerksunternehmen signalisieren ein stabiles Beschäftigungsniveau. Sie konnten ihren Personalbestand konstant halten oder steigern. Mehr als jeder fünfte Betrieb hingegen verlor Fachkräfte im Saldo. Fast jedes zweite Unternehmen musste einen Personalrückgang (vorwiegend aufgrund von Renteneintritten) verkraften. Die gute Nachricht: Auch in diesem Jahr ist die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge im Kammerbezirk gestiegen. Gegenüber 2023 betrug die Steigerung rund acht Prozent. Trotzdem bleibt das Thema Fachkräfte ein Dauerthema in den Handwerksbetrieben. Angesichts des aktuellen Zustandes der Bundesregierung und des niedrigen Wirtschaftswachstums in Deutschland, sind die Erwartungen des Lausitzer Handwerks mehr als verhalten. Vor allem der Bau- und Ausbausektor blickt mit Sorgen auf die kommenden Monate.
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