Industriepark Schwarze Pumpe: Hightech-Standort mit Zukunft

Vor 55 Jahren wurde der Grundstein für den heutigen Industriepark Schwarze Pumpe gelegt / Heute nutzen 80 Firmen die Synergieeffekte

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Eine Besonderheit des Industrieparks Schwarze Pumpe ist die grenzüberschreitende Ausdehnung nach Sachsen (rechts unten). Den größten Anteil an der Gesamtfläche nutzt der Energiekonzern Vattenfall | Foto: VSG GmbH

Ein Blick auf das Luftbild des Industrieparks verrät die Dimensionen des Areals und der Anlagen in Schwarze Pumpe. Auf einer Fläche von 680 Hektar sind heute etwa 80 Unternehmen tätig. Zusammen beschäftigen sie  rund 3600 Mitarbeiter in der Energie-, Chemie- und Papierindustrie sowie im Dienstleistungsbereich.

Der Anfang von Pumpe

Die Anfänge reichen in die 50er Jahre der noch jungen DDR zurück, die versuchte, die Schwerindustrie anzukurbeln. Ohne Koks kein Roheisen und kein Stahl und somit auch keine Schwerindustrie. Am 23. Juni 1955 beschloss die Regierung den Aufbau des Kombinates Schwarze Pumpe. Den Namen lieferte der Gasthof vor Ort.
Selbmann „Ärgert mich zur Grundsteinlegung nicht mit einem Spaten. Bei der Größe des Objektes brauchen wir für diesen Anlass eine Planierraupe“, soll kurz vor Grundsteinlegung der Minister für Schwerindustrie, Fritz Selbmann, verkündet haben. Seinem Wunsch wurde entsprochen, und so konnte am 31. August 1955 der Grundstein per Planierraupe gelegt werden. Bis zu 5 000 Menschen arbeiteten in den Folgejahren täglich auf den Baustellen.
Dreieinhalb Jahre später, am 30. April 1959, begann die Braunkohlenveredlung und -verstromung mit einer Brikettfabrik und einem Kraftwerk.
Schritt um Schritt wuchs in den Folgejahren der Industriekomplex um mehrere miteinander vernetzte Kraftwerke, Brikettfabriken, der Kokerei und des Gaswerkes, mit den dazugehörigen Hilfs- und Nebenanlagen. Etwa 15 000 Menschen arbeiteten in den 90er-Jahren in Schwarze Pumpe.
1990 folgte die Zäsur: der VEB Gaskombinat Schwarze Pumpe wurde privatisiert.

Der Hightech-Standort

Schritt für Schritt entwickelte sich ein moderner HightechStandort. Ein neues Braunkohlekraftwerk mit einer Leistung von 1 600 Megawatt entstand, die Brikettfabrik liefert in modernen Produktionsanlagen Braunkohlenstaub, Wirbelschichtkohle und Briketts. Mit einer Pilotanlage wird zukunftsträchtige CO2-Abspaltung erforscht. Daneben siedelten sich Unternehmen wie die Papierfabrik Hamburger Rieger, Siemens, TSS, LAG, BEA TDL, ThyssenKrupp, Linde und  Alpiq an.

Netzleitstelle Einweihung (26)
Aus der Netzleitstelle im Industriepark wird seit diesem Jahr die Stromversorgung für die fünf Tagebaue von Vattenfall Europe Mining & Generation sowie für den Standort Schwarze Pumpe zentral mit einem Gesamtleitungsnetz von rund 600 Kilometern überwacht und gesteuert | Foto: CGA-Archiv

Moderne Dienstleister in den Bereichen Kraftwerks- und Energietechnik sowie Logistik und Entsorgung sind ebenfalls vor Ort zu finden. Eines haben alle 80 Unternehmen gemeinsam: sie profitieren von der guten Infrastruktur des Standortes und schätzen gegenseitige Synergien.
Die Fäden des 680 Hektar großen Geländes laufen beim Industrieparkmanagement, der  VSG GmbH, zusammen, die den Industriepark betreibt, entwickelt und vermarktet. Gemeinsam mit Vattenfall, den weiteren Eigentümern sowie der Stadt Spremberg und der Gemeinde Spreetal trägt sie zur weiteren positiven Entwicklung von Schwarze Pumpe bei.