LMBV-Bergbausanierer wollen Fluss vom Eisennachschub abkoppeln.
Spremberg (trz). Die Spree in Spremberg wird auch in den kommenden Jahren ihre Farbe nicht ändern. Die Bergbausanierer von der LMBV unternehmen zwar eine ganze Menge, doch bis sie das Problem tatsächlich gelöst haben, dürfte noch viel Wasser den Fluss hinabfließen. Das ist der Grundtenor eines Vortrages von LMBV-Fachmann Sven Radigk vor den Spremberger Stadtverordneten. Grundproblem bilden demnach die Abflüsse aus den Kippen der Spreewitzer Rinne, einem rund 30 Quadratkilometer großen Gebiet südöstlich von Spremberg. Jeder Liter Wasser enthalte 40 bis 400 Milligramm gelöstes Eisen. Bereits ab einer Konzentration ab zwei Milligramm je Liter wird das Metall als bräunliche Färbung sichtbar. Mit zwei Hauptmaßnahmen wolle die LMBV des unerwünschten Substrates Herr werden. Zum einen, so erklärte Sven Radigk, solle belastetes Wasser in die Restlöcher Lohsa II und Spreetal-Nordost übergeleitet werden. Zum anderen seien mehrere Barrieren vorgesehen, die eine an der Großen Spree bei Neustadt, die andere an der Kleinen Spree bei Burgneudorf. Im letzteren Fall solle bereits im kommenden Herbst der komplette Abfangriegel in Betrieb gehen, kündigte Radigk an. Das Wasser werde vor Ort speziell behandelt und anschließend sauber zurück in den Fluss geleitet. Doch gerade für das Projekt Spreewasser-Überleitung in die Tagebauseen sei eine bürokratische und arbeitsintensive Planfeststellung unumgänglich. Die könne schon mal bis zu acht Jahre in Anspruch nehmen. Hauptziel sei es, am Pegel Spreewitz, also genau auf der Landesgrenze Sachsen/Brandenburg, eine Eisenkonzentration von maximal 1,8 Milligramm pro Liter dauerhaft zu etablieren. Mit der Talsperre Spremberg haben die Bergbausanierer auch eine Menge vor. Zum einen erfolgt bereits seit 2014 mittels der Wilhelmsthaler Bekalkungsanlage die Erhöhung des pH-Wertes auf einen Wert bis 8,5. Die Vorsperre fungiere längst als Absetzbecken für den Ockerschlamm. Durch die Zugabe von Flockungsmitteln setze sich jetzt die Hälfte des ankommenden Eisens dort ab, zuvor waren es nur 20 Prozent. Zwingend sei eine regelmäßige Beräumung der Vorsperre vom Schlamm. Das Landesamt für Umwelt hatte Mitte Mai eine solche Maßnahme noch für 2017 angekündigt. Allerdings gibt es Zweifel, ob dieser Zeitplan gehalten werden könne. Die LMBV steuere jedenfalls den Großteil des dafür erforderlichen Geldes bei. Indes, so Sven Radigk weiter, bleibe das Baden in der Talsperre unbedenklich. Jeden Tag würden Wasserproben entnommen und geprüft. Viermal wöchentlich werde auch der Arsen-Wert kontrolliert. Arsen gilt als hochgiftiges Halbmetall. Der gemessene Wert bewege sich ausschließlich unter 0,005 Milligramm pro Liter. Der Grenzwert für Trinkwasser liege bei 0,01 Milligramm auf den Liter. Allerdings zählen weder die Strände in Klein Döbbern als auch in Bagenz als offiziell ausgewiesene Badestellen. Der Grund: Die Talsperre gilt nach wie vor als „technische Anlage“. Tourismus sei nur „Nebensache“.
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