Lausitzer Lackkünstler erobert Europa

Die Autolackiererei Niedergesäß steht für extravagante künstlerische LKW-Gestaltungen. Speditionen mit diesen Lackkunstwerken haben einen besonders hohen Wiedererkennungswert.

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Die Hände von Markus Niedergesäß schaffen fahrende Gemälde. Der Airbrusher verpasst Trucks individuelle Lackierungen Fotos: HWK

Bei europäischen Wettbewerben in Belgien oder Finnland hat der 38-Jährige Cottbuser Markus Niedergesäß etliche Auszeichnungen abgeräumt. Ein besonderes Event ist die „Power Truck Show“. Die ist nicht nur Finnlands größte Truckshow mit angegliederter Nutzfahrzeugmesse, sondern auch gleichzeitig das nördlichste Truckfestival Europas. Härmä liegt rund 400 Kilometer nördlich der finnischen Hauptstadt Helsinki. Dort ist die Crème de la Crème vertreten. Und Markus Niedergesäß gehört dazu. „Schon die Ankunft ist der helle Wahnsinn“, schildert der Lausitzer. Fotografen und Videoteams empfangen jeden einzelnen Truck und begleiten ihn auf dem Weg nach Härmä. Er hat mit einem roten Truck „Rockabilly“ den 2. Platz erreicht. „Lass uns die Straße rocken“ ist das Motto des fahrenden Gemäldes. Als einziger deutscher Aussteller bekommt Markus Niedergesäß jedes Jahr einen separaten, größeren Ausstellungsplatz. In der Szene ist das ein Zeichen der Anerkennung.
Keine Grenzen
„Wir bearbeiten jeden Auftrag so, als wäre es unser eigener Truck“, beschreibt der Fahrzeuglackierer seine Arbeit und Leidenschaft. Zu den Kunden zählen Spediteure, die Werbung für Niedergesäß in ganz Europa machen. Daraus und aus der Szene akquiriert er Aufträge. Das Geschäft in der Cottbuser Werkstatt läuft derzeit sehr gut. „Wir haben Mitarbeiter, auf die wir uns zu 100 Prozent verlassen können.“ Neben den großen Lkw werden auch Autos, Werbeschilder, Möbel usw. lackiert oder wiederaufbereitet. Grenzen gibt es keine.
Schon in der Schule interessierte sich Markus Niedergesäß fürs Zeichnen und Gestalten. Im 1987 gegründeten Familienbetrieb seines Vaters, Autolackierermeister Peter Niedergesäß, schloss er eine Lehre als Bürokaufmann ab und sattelte später aufgrund seiner Leidenschaft auf Fahrzeuglackierer um. Danach verfeinerte er seine zeichnerische Begabung, besuchte Zeichenkurse, unter anderem bei Walter Maurer und BMW Designer Wolfgang Seehaus in München.
Nachwuchs und Fachkräfte gesucht
Demnächst besucht er die Meisterschule. Ziel ist, eines Tages das Familienunternehmen zu übernehmen und in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu gehören auch Lehrlinge und Fachkräfte. Auch bei der Bewerbung freier Stellen geht er gern neue Wege. So wurde unlängst ein 360-Grad-Film im Unternehmen gedreht, um die freien Stellen schmackhaft zu machen. „Wir suchen derzeit einen Auszubildenden für die Fachrichtung Fahrzeuglackierer sowie Gesellen, die unser Team unterstützen“, sagt Markus Niedergesäß. Bewerbungen sind gern willkommen.

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Markus Niedergesäß verpasst 40 Tonnern einzigartige Lackierungen und gewinnt damit höchste Preise bei europäischen Truckshows. Kunden sind Spediteure, die seine Werbung durch ganz Europa fahren. Neben den großen Lkw’s werden auch Autos, Werbeschilder und Möbel lackiert oder wieder aufbereitet

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